Oldtimer-Messe Techno Classica Altes Blech, teurer als Gold

Aston Martin feiert 100. Geburtstag, Porsche den 50. des 911ers, Mercedes die Tradition der S-Klasse. Anlass zum Feiern geben Sammlern auch seit Jahren steigende Oldtimer-Preise. Eine Vorschau auf die Techno Classica.

Als Weltmesse für Oldtimer, Classic- & Prestige-Automobile, Motorsport, Motorräder, Ersatzteile, Restaurierung und als Welt-Clubtreff hat sich die Techno Classica in den letzten 24 Jahren einen Namen gemacht. Die 25. Auflage der Oldtimermesse "Techno Classica" beginnt am 10. April in den Essener Messehallen.
Bis zum 14. April präsentieren sich dabei viele Traditionsabteilungen der Automobilindustrie. Mit dabei ist unter anderem auch die britische Luxusmarke Rolls-Royce und zeigt in Halle 12 einen seltenen Silver Cloud I Drophead Coupé mit H.J. Mulliner-Karosserie.
Aston Martin feiert den hundertsten Geburtstag der Marke und stellt erstmals in Essen aus: Zusehen sein wird der DB 5, mit dem James Bond 1964 in "Goldfinger" auf Verbrecherjagd ging.
Die Kriterien einer objektiven Bewertung von klassischen Automobilen zeigt der TÜV Rheinland am gemeinsamen Stand mit dem Oldtimer-Spezialisten "Classic Remise". Experten erläutern an einem ausgestellten Fahrzeug, worauf ein Käufer achten muss, um keinen überbewerteten Blender mit fragwürdiger Technik zu erstehen. Die Prüforganisation hat zur Beurteilung von Oldtimern das "Competence Center Classic Cars" in Düsseldorf gegründet.
Porsche präsentiert das umfassende Sortiment an Classic-Originalteilen sowie das Leistungsspektrum der Porsche Classic Werkstatt. Doch im Mittelpunkt steht der fünfzigste Geburtstag des Erfolgsmodells 911.
Auch Volkswagen mit den Marken Audi, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Skoda, Seat und VW-Nutzfahrzeuge sowie der Autostadt ist auf großer Fläche vertreten.
Die Tradition der S-Klasse stellt Mercedes-Benz Classic mit einer Galerie aus zwölf Fahrzeugen dar, die den Mittelpunkt des Messestandes bildet. Wie tiefgreifend die S-Klasse mit ihren Werten in der bis zur Erfindung des Automobils zurückreichenden Markengeschichte verwurzelt ist, zeigen drei Exponate aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: der Mercedes-Simplex 60 PS (1904), der dem Geschäftsmann Emil Jellinek und Vater der Marken-Namensgeberin Mercédès Jellinek, als Reisewagen diente, sowie ein Nürburg 460 (W 08, 1929) und ein Typ 770 „Großer Mercedes“ (W 07, 1931). Neben neun weiteren Fahrzeugen, die die Ahnenreihe der Oberklasse- und Luxusklasse-Limousinen seit 1951 repräsentieren, gibt der Messestand einen Ausblick auf die neue Baureihe 222, die im Sommer dieses Jahres eingeführt wird.
Techno Classica 2013: Mercedes-Benz 770 „Großer Mercedes“ (W 07, 1930 bis 1938). Im Bild ein Fahrzeug aus dem Jahr 1931.
Im Mittelpunkt des Messeauftritts der Dekra steht das H-Kennzeichen. Die Experten des Classic Service zeigen, welche Änderungen des Originalzustandes für die Erteilung des H-Kennzeichens zulässig sind und welche nicht. An einem Exponat auf dem Messestand in Halle 3, Stand 321, können die Messebesucher den eigenen Blick schärfen.
Abgerundet wird die Oldtimermesse durch eine Sonderschau mit automobilen "Masterpieces". Hier sind die elegantesten und schönsten Designkreationen aus der Hoch-Zeit des Karosseriebaus zu bewundern. Quelle: dpa
Es sind allesamt Einzelstücke aus den 1930er- und 1940er-Jahren: Delage D6-70 mit Figoni-Karosserie, Talbot Lago T150 C Teardrop Coupé mit Karosserie von Figoni & Falaschi, Bugatti 57 C mit Gangloff-Karosserie, Delahaye 135 MS Coupe, von Pourtout in Stromlinienform eingekleidet oder auch der Talbot Lago T26 Grand Sport, dem der bekannte Karossier Jacques Saoutchik seine einzigartige Form gab.
Was echten Oldtimer-Liebhabern nicht gefallen muss, aber ein nicht aufzuhaltender Trend zu sein scheint: Immer mehr Neuwagen tummeln sich auf dem Oldtimer-Parkett. Diesmal feiern gleich drei Autohersteller sogar die Deutschland-Premiere ihrer neuen Modelle in Essen. So präsentiert Alfa Romeo den neuen Sportwagen 4C erstmals in Deutschland der Öffentlichkeit. Citroën zeigt das neue DS3 Cabriolet. Und Volkswagen stellt den neuen Golf VII als GTI-Version vor.
Noch bevor er zu deutschen Händlern kommt, haben die Techno-Classica Besucher außerdem Gelegenheit, den neuen Opel Cascada zu begutachten: Opel präsentiert auf dem großen Werksstand das neue Mittelklasse-Cabriolet – und bietet sogar die Möglichkeit, den offenen Viersitzer auf dem Freigelände Probe zu fahren. Auch der neue Alfa Romeo 4C kann in Essen von interessierten Messebesuchern bei einer kurzen Fahrt live erlebt werden.
Moderne Nachfahren ihrer historischen Modelle präsentieren in Essen außerdem Bentley mit dem Continental GT Speed, Bugatti mit dem Veyron, und Mercedes-Benz hat einen weiteren kleinen Ausschnitt der neuen S-Klasse im Gepäck, die kurz vor der Markteinführung steht. Das ist zwar alles auf einer Oldtimer-Messe so sinnvoll wie Neuware auf dem Trödelmarkt, hält aber auch folgende Hersteller nicht von dem unsinnigen Marketing-Treiben ab: Peugeot zeigt den aktuellen 208 GTi, Porsche seinen 911, Rolls-Royce den neuen Ghost und Seat parkt den Mii in Essen.
Am 10. April beginnt die Messe um 14 Uhr mit einem Vorschautag. Vom 11. bis 14. April ist sie zwischen 9:00 Uhr und 18:00 Uhr geöffnet (außer Freitag, 12.4.: bis 19 Uhr). Erwachsene zahlen 22 Euro Eintritt für die Tageskarte, ermäßigt 18 Euro, Kinder bis 14 Jahre 11 Euro. Eltern mit drei Kindern erhalten das Familien-Ticket für 55 Euro.
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