Also ist der Turnaround in England noch nicht gelungen.
Insgesamt als Opel ist es uns noch nicht gelungen, den Break-Even zu schaffen – aber wir sind sehr zuversichtlich, dass es uns in Zukunft gelingen wird. Wir müssen den Gewinn pro Auto absichern. Es macht für uns keinen Sinn, auf Teufel komm‘ raus unsere Preise zu reduzieren, nur um Marktanteile zu halten.
Sie haben aber auch Preise in England angehoben...
Ja, wir haben die Preise auch erhöht.
Und damit Verkäufe reduziert, aber den Gewinn pro Auto oben gehalten?
Einigermaßen stabil gehalten, ja.
Apropos Absatzmengen. In Deutschland haben Sie zuletzt schöne Zahlen vorgelegt. Aber es gibt Studien, die zeigen, dass darunter viele Eigenzulassungen sind. Damit kann man Autos billiger auf den Markt bringen. Alle machen dieses Spielchen, aber bei Opel war das wohl besonders viel.
In der Statistik sind auch unsere Vorführwagen. Das heißt, wenn wir neue Modelle auf den Markt bringen, und wir haben in den letzten Jahren viele neue Modelle eingeführt, bekommen die Händler diese Autos. Zudem fließen auch die Autos unserer Mitarbeiter in die Statistik ein. Vor vier Jahren, muss man ehrlich sagen, haben zu viele Opel-Mitarbeiter keinen Opel gefahren. Jetzt haben wir einen enormen Zuwachs an Autos, die an die eigene Belegschaft und an Angehörige gehen. Auch das treibt diese Statistik nach oben, da andere Hersteller die Mitarbeiter-Fahrzeuge herausrechnen.
Opel wollte mal zusammen mit GM unter dem Namen Maven ein Carsharing in Deutschland aufbauen, das sollte im März kommen – jetzt ist April. Was ist aus dem Plan geworden?
Das machen wir nicht mehr, das haben wir auf Eis gelegt. Es wäre nicht zielführend, dieses Geschäft in dieser Form angesichts der aktuellen Entwicklungen zu starten. Klar ist aber, dass das Thema Carsharing bei uns auf der Agenda bleibt.
Also Sie machen jetzt ein neues Carsharing-Projekt zusammen mit Peugeot?
Warten Sie es ab.
Auch Fahrzeuge von Opel sind bei einem Test des Kraftfahrt-Bundesamts durch überhöhte Abgaswerten aufgefallen. Opel muss Autos freiwillig zurückrufen. Wie ist da der Stand der Dinge?
Wir haben immer gesagt, dass wir gesetzeskonform handeln, dass wir kein Auto manipulieren. Aber ja, wir können uns immer verbessern mit unseren Motoren und auch mit unseren Dieselmotoren.
Aber für wen werden Sie denn künftig arbeiten?
Für Opel natürlich.
Angeblich bekommen die Manager von Opel 20 bis 30 Millionen Euro von PSA, wenn sie bis zum Abschluss der Transaktion bleiben.
Mindestens.
Werden Sie dann mehrfache Millionärin?
Nein, werde ich nicht. Das ist lächerlich. Wir kommentieren solche Spekulationen über Vergütungen und Verträge prinzipiell nicht.