Opel-Marketingchefin Tina Müller „Zuversichtlich“ für Break-Even

Den Turnaround hat Opel nach wie vor noch nicht geschafft. Genau das erwartet der neue Eigentümer PSA. Opel-Marketingchefin Tina Müller zeigt sich aber „sehr zuversichtlich“, dass es in Zukunft gelingen wird.

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Opel-Vorstand und Marketingchefin Tina Müller Quelle: Presse

Im Zuge der Übernahme von Opel durch den französischen Autobauer PSA Peugeot Citroën ist das Management von Opel am Zug: PSA-Chef Carlos Tavares erwarte, dass „das Opel-Management einen Plan aufstellt“, wie die Sanierung „in den nächsten Jahren gelingen soll“. Das sagte Opel-Vorstand und Marketingchefin Tina Müller der WirtschaftsWoche. „Das ist nur fair. Und er hat gesagt, dass uns PSA unterstützt, dass wir gemeinsam an den Themen arbeiten und Synergien heben“, ergänzte sie. Müller sieht die Übernahme positiv: „Wir haben unter dem Dach von PSA eine große Chance als eigenständige Marke Opel.“ Müller bestätigte, dass Tavares allen Marken, Produktionsstandorten und dem Entwicklungszentrum von Opel in Europa eine langfristige Perspektive geben wolle. „Wir haben uns mit ihm in Rüsselsheim ausgetauscht. Er hat die Eigenständigkeit der Marken Opel und Vauxhall betont. Er meint es sehr ernst“, sagte Müller.

Den Turnaround hat Opel nach wie vor noch nicht geschafft. „Insgesamt als Opel ist es uns noch nicht gelungen, den Break-even zu schaffen – aber wir sind sehr zuversichtlich, dass es uns in Zukunft gelingen wird“, sagte Müller. Opel müsse dafür „den Gewinn pro Auto absichern“.

Im wichtigen England-Geschäft habe Opel „besonders unter dem Währungsverlust gelitten“, auch, weil rund 80 Prozent der Teile, die Opel in seinem Werken in Großbritannien verbaue, aus dem Euro-Raum kämen und weil Wettbewerber Opel Marktanteile abnehmen. „Opel hat sich kaum gegen Währungsschwankungen abgesichert, einige Wettbewerber hingegen schon. Die konnten günstige Angebote machen, um uns Marktanteile abzunehmen“, sagte Müller. Für Opel mache es nun aber „keinen Sinn, auf Teufel komm raus Preise zu reduzieren, nur um Marktanteile zu halten“. Im Gegenteil habe Opel die Preise in England sogar erhöht.

Einen zusätzlichen Umsatzstrom erhofft sich Opel dank der Digitalisierung. „Langfristig streben wir an, dass wir 10 bis 20 Prozent unseres Umsatzes aus digitalen Dienstleistungen schöpfen“, sagte Müller. Aktuell sei Opel mit dem persönlichen Service-Assistenten OnStar der Marktführer. „In Europa haben wir 150.000 Autos mit OnStar auf der Straße. Wir sind damit auch zurzeit die Marke mit den meisten WLAN-Hotspots im Auto“, so Müller. Nach zwölf Monaten kostenfreier Testphase berechnet Opel 99,50 Euro im Jahr. Dazu kommen Gebühren für die Nutzung des Hotspots. „Digitalisierung bringt so neue Umsätze.“

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