Porsche Macan Abgas-Rückruf für 630.000 Wagen startet

Nach den Manipulationen bei Volkswagen wurden auch bei anderen Typen auffällige Abgaswerte entdeckt. Die Hersteller sagten Abhilfe zu. Es geht dabei nicht um Kleinigkeiten, wie sich beim ersten Modell zeigt.

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Porsche Macan: Abgas-Rückruf für 630.000 Wagen startet Quelle: dpa

Als Konsequenz aus dem VW-Skandal kommen nun auch versprochene Abgas-Nachbesserungen für bis zu 630.000 Autos deutscher Hersteller in Gang. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat als erstes die Umrüstung des Geländewagens Macan von Porsche freigegeben, wie das Bundesverkehrsministerium am Montag in Berlin mitteilte.

Betroffen sind demnach 10.500 schon zugelassene Diesel-Fahrzeuge. Mit dem Nachjustieren soll die Abgasreinigung dieser Autos bereits ab fünf Grad Celsius Außentemperatur in vollem Umfang arbeiten – und nicht wie bisher erst über 17 Grad. Dies soll auch bei allen Modellen des Typs greifen, die künftig zugelassen werden.

Die Umrüstung des Macan, die nun anlaufen kann, ist der erste Schritt eines „freiwilligen“ Rückrufs, den Minister Alexander Dobrindt (CSU) im April angekündigt hatte. Hintergrund sind Nachmessungen des KBA im Zuge des VW-Skandals. Dabei ergaben sich bei 22 von 53 getesteten Wagen verschiedener Hersteller Zweifel, ob ein Herunterregeln der Abgasreinigung bei niedrigeren Temperaturen mit dem Schutz des Motors zu begründen ist. Die betroffenen deutschen Hersteller sagten für 630.000 Fahrzeuge Nachbesserungen im Rahmen von „Serviceaktionen“ zu.

Fünf Gründe für die häufigen Rückrufe

Bei den Macan mit 3,0-Liter-Motor soll die Abgasreinigung mit Hilfe eines Software-Updates umgestellt werden, wie ein Sprecher sagte. Sobald die Bestätigung der Behörde da sei, würden die Kunden informiert. In der neuen Modellgeneration werde dieses Update schon ab Werk geliefert. Ursprünglich wollte Porsche den Rückruf schon Ende Mai starten, musste aber noch auf die Freigabe warten. Auf die Frage, warum die Abgasreinigung nun doch ab fünf Grad wirken kann, sagte der Sprecher, man arbeite ständig an der Optimierung der Fahrzeuge.

Bei der VW-Tochter Audi erstreckt sich die „freiwillige Serviceaktion“ auf etwa 60.000 Audi-Modelle in Europa, wie ein Sprecher sagte. „Bei allen Modellen wird die Abgasregelung bei niedrigeren Außentemperaturen geändert.“

Das sind die reichsten Clans Deutschlands
Platz 10: Familie RöchlingEs ist Georg Duffner zu verdanken, dass die Röchling SE & Co. KG heute so sicher und breit im globalen Markt etabliert ist. Der bis zum Mai amtierende Geschäftsführer sorgte maßgeblich für den Umbau vom Mischkonzern zum Kunststoffverarbeiter. Das Unternehmen meldete zuletzt einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euro. Der Gewinn des Betriebs, der rund 8.400 Mitarbeiter beschäftigt, beläuft sich auf 136 Millionen Euro. Das Vermögen der Familie Röchling wird auf 3,4 Milliarden Euro geschätzt – 100 Millionen mehr als im vergangenen Jahr.Quellen: Bilanz, Unternehmen Quelle: obs
Platz 9: Familie WerhahnVom „Bilanz“-Magazin als „rheinisches Syndikat“ betitelt, befinden sich rund 200 Unternehmen im Besitz der Wilh. Werhahn KG. Zu den stärksten Mitgliedern der Gruppe zählen der Baustoffkonzern Basalt AG , der Finanzdienstleister Abcfinance und der Messerhersteller Zwilling J. A. Henckels, der auch die Hersteller für Friseurbedarf Jaguar und Tondeo in sich vereint. Mit Anton Werhahn (rechts) steht seit 2005 als Vorstandssprecher wieder ein Repräsentant der drei Werhahn-Stämme an der Spitze des Mischkonzerns. Das Vermögen der 420 Werhahns legte im Vergleich zum vergangenen Jahr (3,1 Mrd.) kräftig zu und steht nun bei circa 4,5 Milliarden Euro. Quelle: dpa - picture-alliance
Platz 8: Familie HanielNicht nur dem Aufsichtsratsvorsitzenden Franz Markus Haniel (rechts), sondern der gesamten Franz Haniel & Cie. GmbH, fehlt seit Jahren die zündende Idee. Die Investmentholding befindet sich auf dem absteigenden Ast, das Vermögen der Großfamilie schmälerte sich seit 2007 um rund 10 Milliarden Euro auf heute 5,0 Milliarden Euro. Das liegt vor allem an der geplanten Ausrichtung zum Handels- und Dienstleistungskonzern, an der bis heute festgehalten wird und durch welche man sich 2007 endgültig aus dem produzierenden Geschäftsbereich zurückzog. Quelle: dpa
Platz 7: Familie SiemensDie Großfamilie Siemens umfasst mittlerweile zwar 300 Mitglieder, sie ist trotz ihres geschätzten Vermögens von rund 6,2 Milliarden Euro (plus 0,2 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr) aber eher zurückhaltend und medienscheu. Einzig Nathalie von Siemens scheint den Weg in die Öffentlichkeit für sich entdeckt zu haben. Die Ururenkelin des Begründers der modernen Elektrotechnik und Gründers der heutigen Siemens AG, Werner von Siemens, ist seit 2015 Mitglied des Aufsichtsrates des Technologiekonzerns und wird bereits als Kandidatin für die leitende Position gehandelt. Quelle: dpa
Platz 6: Familie HeraeusDie Reorganisation der Geschäftsbereiche der Heraeus Holding im vergangenen Jahr scheint sich für den Technologiekonzern bereits ausgezahlt zu haben. Das Unternehmen mit Schwerpunkt auf den Edel- und Sondermetallen erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Handelsumsatz von 12,9 Milliarden Euro – ein Plus von 0,7 Milliarden Euro zum Vorjahr. An der Spitze des Konzerns steht Jan Rinnert, der Schwiegersohn vom Aufsichtsratsvorsitzenden und Unicef-Deutschland-Vorsitzenden Jürgen Heraeus (im Bild). Zusammen mit seinen beiden Geschwistern hält der 80-Jährige 25 Prozent der Anteile. Das Vermögen der 200 Köpfe umfassenden Familie beläuft sich wie schon im Vorjahr auf 6,3 Milliarden Euro. Quelle: dpa
Platz 5: Familie FreudenbergDie einstige Handelsgesellschaft und Gerberei ist heute unter dem Namen Freudenberg & Co. KG vor allem für ihre Dichtungs- und Schwingungstechnik sowie für die Produktion von Vliesstoffen und Filtrationen bekannt und beliefert vornehmlich die Automobilindustrie. Von den 8,4 Milliarden Euro Umsatz bleiben nach allen Abzügen immer noch vortreffliche 521 Millionen Euro Gewinn. Ein gutes Fünftel davon beansprucht die 320-köpfige Gesellschafterfamilie für sich, dessen Vermögen bei 7,15 Milliarden Euro steht. Quelle: picture alliance
Platz 4: Familie MerckAuch das älteste Pharmaunternehmen der Welt befindet sich im überwiegenden Familienbesitz. Die Merck KGaA konnte in ihrer 348-jährigen Geschichte noch nie einen so hohen Umsatz wie im vergangenen Jahr erwirtschaften. 12,8 Milliarden Euro bedeuten ein Plus von satten 13 Prozent zum Vorjahr. Die rund 200 Mercks sehen dem vorliegenden Wachstum mit Wohlwollen zu. Sie halten über die E. Merck KG circa 70 Prozent der Anteile am Unternehmen. Im „Bilanz“-Magazin wird das Vermögen der Familie nun erstmals auf 8,5 Milliarden Euro geschätzt. Quelle: Reuters

Unabhängig von diesem „freiwilligen“ Rückruf hat das KBA den Volkswagen-Konzern im Abgasskandal zu einem schon laufenden Rückruf von insgesamt rund 2,4 Millionen Diesel-Fahrzeugen verpflichtet. Dabei muss eine verbotene Software entfernt werden, die Abgaswerte manipuliert.

Die geänderten Einstellungen beim Porsche Macan sollen laut dem Ministerium dazu führen, dass die betroffenen Fahrzeuge jährlich rund 32 Tonnen Stickoxid weniger ausstoßen.

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