Quartalszahlen Ein guter Auftakt für BMW

BMW muss sich für das erste Quartal nicht verstecken. Schon gar nicht im Vergleich zum Konkurrenten Mercedes Benz. Ein Blick auf die Ergebnisse der beiden Premium-Giganten.

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BMW-Chef Harald Krüger: „Wir streben 2016 neue Bestmarken an.

Der erste Blick täuscht: BMW verfehlt die erwarteten Umsatzzahlen für die ersten drei Monate des Jahres. Analysten hatten sich mehr erhofft. Doch insgesamt legt BMW ein guten Start ins neue Jahr hin. Das zeigt vor allem der Vergleich mit Mercedes Benz.

Anders als Konkurrent Daimler vertreibt BMW weder Lkw, noch Busse oder Vans. Ein Vergleich mit den Gesamt-Konzern-Ergebnisse hinkt daher. Relevant ist vielmehr die Entwicklung der Mercedes-Benz-Cars Sparte, in der Autos der Premiummarke Mercedes Benz und der Kleinwagenmarke Smart aufgeführt werden. Diese Ergebnisse gegenübergestellt muss sich BMW nicht verstecken.

Die Stuttgarter verkauften von Januar bis März knapp 8 Prozent mehr Autos und damit rund 497.000 Stück, die Münchener legten um knapp 6 Prozent auf 558.000 - und liegen damit vor dem schwäbischen Rivalen. Mercedes Benz Cars wies im ersten Quartal einen Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) von knapp 1,4 Milliarden Euro aus - fast ein Viertel weniger als im Vorjahreszeitraum. BMW erreichte mit den Marken BMW, Mini und Rolls Royce dagegen einen Gewinn von 1,7 Milliarden Euro - nur knapp unter dem Vorjahreswert. Damit schlägt BMW die schwäbische Konkurrenz im ersten Quartal auch bei der Ebit-Marge mit 9,4 Prozent gegenüber 7 Prozent. Alles in allem also ein gutes erstes Quartal für den Münchener Premiumautobauer.

Positiv auf die weitere Entwicklung dürften drei Faktoren einzahlen:

1. BMW ist bislang in der Diskussion um überhöhte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen als einer der ganz wenigen Hersteller nicht auffällig geworden. Frank Schwope, Auto-Analyst der Nord-LB, lässt sich bereits zu der Äußerung hinreißen: "Es scheint, als träfe der Slogan „Vorsprung durch Technik“ mittlerweile am besten auf BMW zu." Das dürfte die Kollegen von Audi treffen. Die Ingolstädter VW-Tochter hat die Präsentation der Quartalszahlen übrigens auf Juni verschoben, um dann gemeinsam mit der gebeutelten Konzernmutter in Wolfsburg Ergebnisse vorzulegen.

Ebenfalls im Sog des Diesel-Debakels - Daimler. Die Schwaben müssen aktuell Untersuchungen anstellen, die das amerikanische Justizministerium angestoßen hat. Vorige Woche sicherten Mitarbeiter der Beratungsgesellschaft Deloitte gemeinsam mit Mitarbeitern einer externen Kanzlei Daten von Laptops und Laufwerken in den Büros in Stuttgart und Sindelfingen. Sollte die Untersuchungen zu dem Ergebnis kommen, dass bei Daimler ebenfalls getrickst wurde, könnten hohe Strafen auf den Konzern zukommen. BMW kann in punkto "Dieselthematik" von allen deutschen Premiumherstellern derzeit am gelassensten ins Jahr blicken.

von Rebecca Eisert, Kerstin Dämon

2. Positiv dürfte sich auch die eben beschlossene Förderung für Elektro- und Hybridautos auf die Geschäfte von BMW auswirken. Mit dem i3 hat BMW bereits einen vollelektrischen Flitzer im Rennen, der demnächst mit deutlich mehr Reichweite zu haben ist. Außerdem rüstet BMW einen großen Teil seinen Fahrzeuge Stück für Stück mit zusätzlichen E-Motoren aus. Für einen Teil dieser Hybride dürfte es ebenfalls staatliche Zuschüsse geben.

3. Last but noch least: Der neue 7er ist da. Das Luxusmodell sorgt für dicke Margen. Zuletzt wurden bereits deutlich mehr Fahrzeuge von der Oberklasse-Limousine verkauft. Das lässt hoffen.

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