Die französische Regierung will sich vorerst nicht wie geplant von Anteilen an dem Autobauer Renault trennen. So lange die Aktie nicht wieder auf ein "normales" Preisniveau zurückgekehrt sei, werde der Anteil des Staats nicht reduziert, sagte Wirtschaftsminister Emmanuel Macron am Freitag. "Wir haben nicht vor, die Anteile zu ungunsten des Steuerzahlers zu verkaufen."
Einen konkreten Kurswert nannte Macron nicht. Die Regierung hält 19,7 Prozent an Renault, will diesen Anteil aber eigentlich zur Beilegung eines Streits über zu hohe Einflussmöglichkeiten des Staats auf 15 Prozent verkleinern.
Die Renault-Aktie war am Donnerstag zwischenzeitlich um 22 Prozent abgestürzt. Grund war eine Razzia der Behörden, die Spekulationen auslöste, dass der Konzern ähnlich wie der deutsche Konkurrent Volkswagen in einen Abgasskandal verstrickt sein könnte. Renault teilte mit, drei seiner Werke seien im Rahmen einer Überprüfung von Abgasmesswerten durchsucht worden. Die laufenden Tests ergaben laut Renault keine Hinweise auf manipulierte Werte.
Am Freitag tendierte die Renault-Aktie mehr als drei Prozent schwächer bei rund 75 Euro.