Renault-Vorstand Stefan Müller "Wir sind da, wo wir sein müssen"

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"Einen Massenmarkt für Hybride sehe ich nicht"

Davon wollte Renault lange nichts wissen.
Unsere Strategie hat sich überhaupt nicht geändert. Die Hybridisierung bieten wir jetzt als Methode zur Reduzierung der Emissionen an. Das steht in keinem Widerspruch zum rein elektrischen Antrieb.

Und wann bringen Sie den ersten Vollhybrid?
Die größte Schwelle dahin sind aus Kundensicht die hohen Kosten eines solchen Antriebs. Der Kunde wird immer die Kosten eines benzingetriebenen Autos mit denen eines Diesels und eines Plug-In-Hybrid vergleichen – und dann einem konventionellen Antrieb den Vorzug geben. Einen Massenmarkt für Plug-In-Hybride sehe ich jedenfalls nicht. Renault setzt deshalb auf vollelektrische Autos -– und eine Verbesserung konventioneller Antriebe.

Talisman soll Renault Glück bringen
Mit dem Talisman zeigt Renault einen Nachfolger für Laguna und Latitude. Und will verlorenes Terrain in der Mittelklasse gut machen. Für Sicherheit sorgt eine Armada an radar-, ultraschall- und kamerabasierten Systeme wie Sicherheitsabstands-Warner, Notbremsassistent mit Geschwindigkeitswarner, Totwinkel- und Spurhalte-Warner, Fernlichtassistent und adaptiver Tempomat. Elektrisch verstellbare Vordersitze, die heizen oder kühlen können und auch eine Ambiente-Beleuchtung hat der Viertürer an Bord. Navigationsbefehle erhält die Limousine über das Multimediasystem R-Link 2. Quelle: PR
An Bord der 4,85 Meter langen Limousine hat der französische Autobauer eine Fülle an technischen Schmankerln gepackt. Neben LED-Scheinwerfern und einem Head-up-Display beispielsweise auch das hauseigene Multi-Sense-System, mit dem sich Lenkung, Gangwechsel, Dämpfung und Ansprechverhalten des Motors sowie auch die Innenraumbeleuchtung, Klimatisierung und Motorensound regeln lassen. Basisdiesel ist der 1,5-Liter große dCI 110, darüber rangiert der 1,6-Liter große Selbstzünder, der wahlweise mit Sechsgang-Schaltgetriebe oder dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe verfügbar ist. Die Leistungsspitze markiert der Diesel dCI 160. Die beiden Benziner leisten 150 beziehungsweise 200 PS und sind mit dem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe verbunden. Quelle: PR
Das Design stammt vom Niederländer Laurens van den Acker, der unter anderem auch Twizy und Captur gestaltet hat. Das Modell wird offiziell auf der IAA Mitte September in Frankfurt vorgestellt. Zu den deutschen Händlern kommt es im Januar 2016. Quelle: PR
Für Sicherheit sorgt eine moderne Armada radar-, ultraschall- und kamerabasierter Systeme wie Sicherheitsabstands-Warner, Notbremsassistent mit Geschwindigkeitswarner, Totwinkel- und Spurhalte-Warner, Fernlichtassistent und adaptiver Tempomat. Quelle: PR
Fast selbstständig in Parklücken kann das Fahrzeug mit dem Einparkassistenten manövrieren. Die dynamische Allradlenkung kümmert sich nicht nur um die Lenkpräzision, sondern verbessert auch die Fahrsicherheit. Bei niedrigen Geschwindigkeiten schlagen die Hinterräder minimal in entgegengesetzter Richtung zur Vorderachse ein. Das Angebot an Triebwerken für den Talisman umfasst zwei Turbobenziner und drei Turbodiesel, die ein Spektrum von 110 bis 200 PS abdecken. Außer manueller Sechs-Gang-Schaltung gibt es je nach Modell auch ein Sechs- und ein Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Quelle: PR

Gutes Stichwort. Die Motorenpalette bei Renault reicht derzeit bis 1,6 Liter Hubraum und bis zu 200 PS Leistung...
Uns ist es wichtig, den überwiegenden Teil des europäischen Marktes abzudecken. Wir sind da, wo wir sein müssen. Wenn ich für den Talisman einen 250 PS starken Motor hätte, würde ich vielleicht ein Prozent Autos mehr verkaufen. Das rechtfertigt den Aufwand für die Motorenentwicklung in keinster Weise.

Die operative Marge der Renault-Autosparte lag 2015 bei 3,5 Prozent. Was sagt der CPO – ist das ausreichend?
Auf lange Sicht sicherlich nicht. Wir wollen die Kostenstrukturen weiter verbessern und dabei die Synergien in der Allianz mit Nissan stärken. Das wird eines meiner Hauptthemen in den nächsten Jahren sein. Wir sind zuversichtlich, dass wir das Ziel erreichen werden, bis zum Jahresende auf 50 Milliarden Euro Umsatz und eine Rendite von fünf Prozent zu kommen. Das sind die Ziele, an denen man meine Arbeit vor allem bemessen wird.

Spitzenpositionen im Renault-Konzern waren früher Franzosen vorbehalten. Sie sind nun der erste Deutsche in der Konzernleitung. Sind Sie stolz darauf?
Ich mag dieses Unternehmen und die Marke Renault, auch die Menschen, mit denen ich hier zusammenarbeiten kann. Seit es die Allianz mit Nissan gibt, ist Renault ein sehr internationales Unternehmen geworden. Wir haben heute neben den französischen Kollegen zwei Spanier im Vorstand, einen Belgier, und mit mir einen Deutsch-Schweizer. Und der CEO Carlos Ghosn ist multinational und auf verschiedenen Kontinenten zu Hause. Das ist wichtig und hilfreich. Wir wollen auf allen Kontinenten zulegen und dafür braucht es internationale Erfahrungen und die Fähigkeit, verschiedene Kulturen zu verstehen.

Und der nächste Schritt auf der Karriereleiter führt Sie dann an die Spitze des Konzerns?
Es gibt keinen nächsten Schritt und ich denke nicht mal daran. Wir haben über die vielen Herausforderungen gesprochen, vor denen ich stehe. Damit bin ich die nächsten Jahre voll und ganz beschäftigt.

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