Solche Einwände lässt man in Ingolstadt freilich nicht gelten. „Immerhin müssen wir bei unserer Strategie keine neuen Fabriken bauen, die erst gefüllt werden müssen“, sagt Entwicklungschef Hackenberg in Richtung der Konkurrenz aus München. Ob der i3 mit einer Reichweite von gerade Mal 160 Kilometern bei den Kunden ankomme, sei ohnehin fraglich.
Doch es ist nicht nur die fehlende Strategie zur Entwicklung alternativer Antriebe, die Audi künftig Probleme bereiten dürfte. Dem Premium-Anbieter aus Ingolstadt fehlen für die kommenden zwei Jahre auch neue Volumenmodelle. Einen Nachfolger des Roadster TT hat Audi im Programm, auch einen Stufenheckversion des A3. Neue Autos, mit denen der Hersteller den Rivalen Marktanteile abjagen könnte, fehlen dagegen. Die Volumenmodelle A4, A6, A8 sind bereits in der zweiten Hälfte ihrer Lebenszyklen angekommen.
Stadler habe zwar den Vertrieb spürbar vorangebracht, technologisch aber kaum Akzente gesetzt, bemängeln Kritiker. Man habe sich schlicht zu sehr auf den Erfolgen der Vergangenheit ausgeruht. Mit der Gelassenheit dürft es bei Stadler denn auch bald vorbei sein. Denn der Punkt dürfte kommen, an dem Volkswagen-Aufsichtsratschef und Firmenpatriarch Ferdinand Piech die Geduld verliert. Der Druck in Ingolstadt steigt.