Beim japanischen Airbag-Hersteller Takata sind nach Angaben des Autobauers Honda Test-Daten manipuliert worden. Es habe zahlreiche Tricksereien gegeben, sagte der Sprecher von Honda USA, Chris Martin, der Nachrichtenagentur Reuters. Das ergebe sich aus den vorläufigen Ergebnissen einer Überprüfung. Allerdings hätten die Prüfer keine Hinweise darauf gefunden, dass durch die Manipulationen Sicherheitsrisiken entstanden seien.
Die Agentur Bloomberg berichtete am Dienstag, die Überprüfung habe ergeben, dass Takata-Ingenieure bei Tests einige Ergebnisse entfernt hätten, um die Schwankungsbreite bei der Qualität der Aufblas-Vorrichtungen zu reduzieren.
„Wir haben Beispiele für das gefunden, was ich "selektive Bearbeitung" nennen würde“, sagte Brian O’Neill, der von Honda und Takata mit der Aufklärung des Airbag-Skandals beauftragt wurde. „Dabei wurden Ergebnisse weggelassen – nicht, weil es schlechte Ergebnisse waren, sondern weil die verbliebenen Ergebnisse besser waren. Wir haben Beweise dafür, dass der Report, der an Honda ging, eine deutlich gekürzte Version des Original-Berichts war.“
Wertloser Mittelwert
Beweise einer absichtlichen und umfassenden Manipulation von Daten und fehlerhaften Berichten an Autobauer dürfte die Pläne Takatas zu Restrukturierungen und einem potenziellen Verkauf weiter erschweren. Takata steht wegen möglicher Probleme bei bis zu 100 Millionen Airbags seit längerem in der Kritik und ist verantwortlich für die größte Rückruf-Serie der Geschichte.
Die Luftkissen könnten bei anhaltend hoher Feuchtigkeit bei einem Aufprall mit zu viel Kraft explodieren. Dadurch können Insassen des Autos von Splittern getroffen werden. Weltweit stehen mindestens 13 Todesfälle und mehr als 100 Verletzte mit defekten Aufblasvorrichtungen von Takata in Verbindung.