Doch niemand hatte ernsthaftes Interesse an Seat und so dürfen die Spanier jetzt durchstarten. Die Einführung des ersten SUV namens Ateca als Zwillingsbruder des VW Tiguan war hierbei nur ein erster Schritt. Jetzt wurde Seat die Ehre zuteil, mit der neuen Ibiza-Generation die neueste Variante des Modularen Querbaukastens einzuführen. Im VW-Konzern ist das ein ungewöhnlicher Schritt, in der Regel erhält die Kernmarke den Vorzug, die intern MQB-A0-Plattform genannte Basis kommt aber erstmals bei den Spaniern zum Einsatz.
„Wir sind die ersten, die die neue MQB-A0-Plattform einführen können“, sagt Seat-Entwicklungs-Vorstand Matthias Rabe nicht ohne Stolz, „sie bietet uns völlig neue Möglichkeiten.“
Der VW Polo zieht erst in diesem Sommer nach und sieht ohnehin bei weitem nicht so gut aus, wie der Ibiza. Technisch sind die beiden Modelle wie bisher weitgehend identisch – das wird sich mit der flexibleren Plattform ändern. „Der neue Seat Ibiza macht einen großen Schritt nach vorn für unsere Marke und wird ein Wendepunkt in seinem Segment setzen“, sagt de Meo.
Im kommenden Jahr legen die Spanier direkt nach oben den nächsten SUV nach. Er wird wahlweise als Fünf- oder Siebensitzer verkauft und ist technisch eng mit VW Tiguan Allspace und Skoda Kodiaq verwandt. Da die SUV-Nachfrage ungebrochen hoch ist, kommen Seat und Skoda kaum mit der Produktion hinterher. In dem tschechischen Werk, in dem der Ateca und Kodiaq gemeinsam gebaut werden, sind die Kapazitäten restlos ausgeschöpft. Das große SUV von Seat, ebenfalls auf Basis des MQB, wird in Wolfsburg vom Band laufen.
Was kann ein Seat im Schnee?
„Wir waren bisher eine europäische Marke“, sagt Seat-Sprecher Roberto Toro, „das wird sich ändern, denn wir wollen weltweit glänzen.“ 80 Prozent aller Seat-Modelle wird aus Barcelona in die halbe Welt verschifft – aktuell in über 75 Länder. Das sollen nicht nur nach Ansicht von Luca de Meo gerne noch ein paar mehr werden. Mit dem Modellportfolio, was die Spanier ab 2018 haben werden, kein großes Risiko.
Groß sind auch die Erwartungen an den neuen Seat Leon, der 2019 eingeführt wird eine neue Designsprache einführen soll. Bis dahin darf man gespannt sein.