Das mag auch an den aufwändigen Tests liegen, denen Daimler seine neuen Modelle unterzieht. So hat der Konzern seine neue S-Klasse drei Monate lang einer Gruppe von sogenannten „White Hat Hackern“ als Angriffsziel bereitgestellt – also gesetzestreuen IT-Spezialisten, die im Auftrag von Unternehmen mit denselben Werkzeugen wie kriminelle „Black Hat Hacker“ Sicherheitslücken aufspüren.
„Die Zugriffsversuche waren vergeblich, das Fahrzeug konnte von den Hackern nicht kompromittiert werden“, bilanziert Daimler-Sprecher Benjamin Oberkersch den ungewöhnlichen Sicherheitscheck.
Diebstahl kaskoversicherter Pkw von 2003 bis 2013
Anzahl: 31.707 Autos
Schadenaufwand: 293,5 Millionen Euro
Schadenhäufigkeit: 1,0 von 1.000 kaskoversicherten Pkw
Quelle: Gesamtverband der deutschen Versicherer GDV
Anzahl: 28.674 Autos
Schadenaufwand: 284,3 Millionen Euro
Schadenhäufigkeit: 0,9 von 1.000 kaskoversicherten Pkw
Anzahl: 23.771 Autos
Schadenaufwand: 253,3 Millionen Euro
Schadenhäufigkeit: 0,7 von 1.000 kaskoversicherten Pkw
Anzahl: 18.965 Autos
Schadenaufwand: 211,4 Millionen Euro
Schadenhäufigkeit: 0,6 von 1.000 kaskoversicherten Pkw
Anzahl: 16.502 Autos
Schadenaufwand: 178,3 Millionen Euro
Schadenhäufigkeit: 0,5 von 1.000 kaskoversicherten Pkw
Anzahl: 16.134 Autos
Schadenaufwand: 175,7 Millionen Euro
Schadenhäufigkeit: 0,5 von 1.000 kaskoversicherten Pkw
Anzahl: 18.215 Autos
Schadenaufwand: 219,0 Millionen Euro
Schadenhäufigkeit: 0,5 von 1.000 kaskoversicherten Pkw
Anzahl: 19.503 Autos
Schadenaufwand: 257,2 Millionen Euro
Schadenhäufigkeit: 0,6 von 1.000 kaskoversicherten Pkw
Anzahl: 19.658 Autos
Schadenaufwand: 259,6 Millionen Euro
Schadenhäufigkeit: 0,6 von 1.000 kaskoversicherten Pkw
Anzahl: 18.063 Autos
Schadenaufwand: 242,4 Millionen Euro
Schadenhäufigkeit: 0,5 von 1.000 kaskoversicherten Pkw
Anzahl: 18.805 Autos
Schadenaufwand: 263,9 Millionen Euro
Schadenhäufigkeit: 0,5 von 1.000 kaskoversicherten Pkw
Doch nicht bei allen Herstellern sind die Sicherheitsstandards so hoch. Die britischen Edel-SUVs von Land Rover stehen bei den Langfingern zwar hoch im Kurs, mit einer relativen Diebstahlhäufigkeit von 31 aus 10.000 Fahrzeugen lassen sich die Land Rover auch relativ leicht knacken.
Das Interesse der Diebe beschränkt sich aber auf zwei Modelle: Der Range Rover und der Range Rover Sport sind beide in den Top Ten der meistgeklauten Modelle. Wer etwa einen Land Rover Discovery oder Freelander fährt, ist auf der (relativ) sicheren Seite.
Technikschutz reicht nicht aus
Ähnlich stark wie das genaue Modell hat auch der Wohnort Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, dass das eigene Auto unfreiwillig den Besitzer wechselt. Besonders sicher ist das Auto in den südlichen Bundesländern, hier werden jeweils nur zwei von 10.000 kaskoversicherten Autos gestohlen. In Berlin sind es hingegen 35, in Brandenburg 18 und in Hamburg 16.
Für Autobesitzer sind diese Zahlen auch deswegen interessant, weil die Diebstahlhäufigkeit sich oft direkt auf die Höhe der Versicherungsbeiträge der Kaskoversicherung auswirkt. So können bei der Versicherung für den besonders beliebten BMW X6 zwischen Berlin-Kreuzberg und Freiburg schnell 700 Euro liegen – bei einer Teilkasko mit 150 Euro Selbstbeteiligung. Mit einem Vollkaskoschutz wird diese Differenz noch größer.
Für IT-Experten ist klar, dass der aktuelle Technik-Schutz im Auto nicht ausreicht. Laut dem Sicherheitsexperten Karsten Nohl, der mit seiner Firma Security Research Labs einige große Autobauer berät, basiert die Kommunikationstechnik zwischen Funkschlüssel und Fahrzeug auf 20 Jahre alten Sicherheitsstandards. „Diebe müssen die Kryptografie gar nicht entschlüsseln, weil die Software-Architektur selbst drastisch schlecht ist“, sagt der Sicherheitsexperte. „Die meisten aktuellen Steuergeräte haben das Sicherheitsniveau eines Gameboys.“
„Das Problem liegt bei den Funkschlüsseln“
Besonders gefährdet sind Autos mit sogenannten „Keyless Entry“-Systemen. Das Praktische für den Autofahrer: Er muss den Schlüssel nie aus der Tasche holen. Das Auto erkennt, wenn der Schlüssel nahe beim Fahrzeug ist und öffnet bei einem Zug am Türgriff die Verriegelung. Doch was sich für den Fahrer komfortabel anhört, macht es Dieben umso leichter.