Welche Strategie die Chinesen mit dem Einstieg beim kalifornischen Elektropionier verfolgen, ist noch nicht klar. Um operativ eingreifen zu können, ist ihr Anteil zu klein. Doch schon in der Vergangenheit hatte Tesla mitunter technische Kooperationen mit seinen Investoren aus der Autobranche geschlossen. Vor dem Verkauf der Anteile gehörte Daimler zu den Partnern von Tesla, die Kalifornier lieferten unter anderem die Antriebs- und Batterietechnologie für die elektrische Mercedes B-Klasse.
In der Vergangenheit hatte Elon Musk immer wieder vor den Ambitionen der Chinesen im Elektroautobereich gewarnt und Chancengleichheit eingefordert. Bislang fehlt Tesla eine lokale Produktion in der Volksrepublik. Die Modelle der Kalifornier werden darum mit hohen Importzöllen belegt. Mitte 2016 hatte Musk daher angekündigt, innerhalb der nächsten drei Jahre eine lokale Fertigung in China aufbauen zu wollen.
Während der neue US-Präsident Donald Trump bisher wenig zur Förderung der Elektromobilität tut, hat sich die chinesische Regierung auf die Fahnen geschrieben, das Land zum führenden Elektrostandort zu machen – und den Anteil von E-Autos deutlich zu steigern.
Damit könnte Tencent sich auf einen starken Heimatmarkt verlassen. Schon heute ist China nach Berechnungen der Unternehmensberatung McKinsey einer der wichtigsten Produzenten von Elektroautos. Von den rund 870.000 weltweit verkauften E-Fahrzeugen kommen 43 Prozent aus China, die USA und Deutschland landen deutlich dahinter. Und auch bei den Batteriezellen, die den Großteil der Kosten eines Elektroautos ausmachen, wollen die Chinesen in den kommenden Jahren aufholen.