Tesla Autobauer will offenbar in China produzieren

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Die wichtige Rolle der Joint-Venture-Partner

Hat Tesla noch weitere Verbindungen nach China?

Erst im März ist der chinesische Internetkonzern Tencent bei Tesla eingestiegen. Tencent hatte fünf Prozent der Tesla-Aktien gekauft, im damaligen Wert von rund 1,8 Milliarden Dollar. Zu Tencent gehört unter anderem der Messengerdienst WeChat. Über WeChat können nicht nur Nachrichten versendet werden, sondern auch Essen oder Taxen bestellt werden. Über die Partnerschaft könnte sich Tesla also auch auf dem chinesischen Mobilitätsmarkt etablieren, ohne eine eigene Plattform aufbauen zu müssen.

Von der Billig-Kopie zur ernstzunehmenden Konkurrenz
Landwind X6 Quelle: Hersteller
Landwind X6 Quelle: ADAC
Landwind X7 Quelle: Spotpress
Landwind X7 Quelle: Spotpress
Eagle Quelle: Spotpress
Eagle Quelle: Spotpress
Haval H2 Quelle: Hersteller

Wer könnte Teslas Joint-Venture-Partner werden?

Das ist noch unklar. Tesla wollte sich nicht dazu äußern. Denkbar ist natürlich eine Kooperation mit SAIC. Die "Shanghai Automotive Industry Corporation" ist der größte Hersteller des Landes und gehört der Stadtregierung von Shanghai – also des kolportierten Tesla-Standortes.

Deutsche Autobauer arbeiten unter anderem Mit FAW, SAIC, BAIC, BYD oder Brilliance zusammen. Die Partnerschaften sind aber oft nicht exklusiv – Daimler baut etwa mit BAIC die C- und E-Klasse in China (das Joint Venture heißt Beijing Benz) und mit BYD das Elektroauto Denza. Volkswagen arbeitet mit FAW und SAIC zusammen. FAW arbeitet aber auch mit GM zusammen.

Wie wichtig sind die Joint-Venture-Partner?

Ohne Joint Ventures mit zumeist staatlichen Herstellern darf man in China keine Autos produzieren. Somit sind sie unersetzlich. Welche Bedeutung sie aber nicht nur für die Produktion, sondern auch den Verkauf haben, musste Audi in diesem Jahr schmerzlich erfahren. Bislang haben die Ingolstädter mit FAW zusammen gearbeitet, als Teilhaber an FAW-Volkswagen. FAW hält dort 60 Prozent, Volkswagen 30 Prozent und Audi 10 Prozent. Audi hatte dann angekündigt, ein zweites Joint Venture mit SAIC gründen zu wollen. Eine strategische Entscheidung, um die "Risiken und Lasten zu teilen", wie Audi-Chef Rupert Stadler betonte. Dieses neue Unternehmen tritt – obwohl auch Audi-Modelle gebaut und verkauft werden – als eigenständige Firma auf. Deshalb protestierten die Händler von FAW-Audi, sie fürchteten hausinterne Konkurrenz durch neue Händler von SAIC-Audi. Also traten sie in eine Art Streik – bis zu der Einigung mit den Vertragshändlern im Mai war der Audi-Absatz in China um bis zu 35 Prozent eingebrochen.

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