Das X steht für Exot. Gerade einmal 208 Exemplare des neuen Model X hat der Elektropionier Tesla im Jahr 2015 ausgeliefert. Die Produktion des elektrischen SUV ist offensichtlich nur sehr langsam angelaufen. Erst zum Jahresende habe man die Produktion auf 238 Autos pro Woche steigern können, teilten die Kalifornier am Sonntagabend mit. Die Kundschaft darf sich darum auf längere Wartezeiten einstellen. Wieder einmal.
Denn das Model X, das schon 2012 der Weltöffentlichkeit präsentiert wurde, musste wegen technischer Schwierigkeiten in der Entwicklung seine Premiere mehrfach verschieben. Statt 2014 – wie ursprünglich geplant – wurde das serienreife SUV erst im Herbst 2015 in den Verkauf geschickt. Darum konnte das Modell nur einen marginalen Beitrag zum Jahresergebnis von Tesla liefern – trotz der kolportierten mehr als 30.000 Vorbestellungen.
Fakten zur Batteriefabrik Gigafactory
Im Mai 2014 hat der Bau der Batteriefabrik Gigafactory für Tesla im US-Bundesstaat Nevada begonnen. 2017 soll die Produktion starten.
5 Milliarden Dollar wird das Großprojekt verschlingen. Der US-Bundesstaat Nevada hilft mit zwei Milliarden Dollar an Subventionen.
500.000 Batterien soll die Fabrik 2020 produzieren können. Der Markt für E-Auto-Batterien hat dann ein Volumen von rund 30 Milliarden Dollar.
Auf über 50 Prozent könnte Batterie-Branchenprimus Panasonic den Marktanteil bis 2020 steigern. Deutsche Hersteller sind kaum erkennbar.
Um zwei Drittel wird der Preis der E-Auto-Batterien bis 2020 laut Tesla sinken. Die Gigafactory soll dazu einen großen Beitrag leisten.
Die Reaktion der Börse auf die Produktionsverzögerung wird darum mit Spannung erwartet. Als Tesla seine Absatzprognose im August 2015 um nur 5000 Autos nach unten korrigierte, reagierten die Anleger nervös. Die Aktie sackte ab. Diesmal dürften die Börsianer positiver reagieren: Mit knapp 17.200 ausgelieferten Fahrzeugen des Model S im vierten Quartal steigerte Tesla seinen Absatz immerhin um 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern. Außerdem wurde das angepasste Jahresziel von 50.000 verkauften Fahrzeugen übertroffen.
Vorerst bleibt das Model S damit das mit Abstand wichtigste Modell der Kalifornier. Auch das Model X dürfte beim Absatz im ersten Quartal aber nachlegen. Rund 300 Model X, die im letzten Quartal 2015 gebaut wurden, sollen zum Jahresbeginn ausgeliefert werden. Zudem läuft die Produktion mittlerweile auf dem angepeilten Level.
Für Gründer Elon Musk und Tesla dürfte 2016 zu einem Übergangsjahr werden. Derzeit stellt das Unternehmen massiv Ingenieure und Softwareentwickler ein, die einen vollautonomen Tesla entwickeln sollen. Zudem arbeiten die Kalifornier weiter am lange erwarteten Model 3, dessen Premiere für 2017 angekündigt ist.
Der Mittelklassewagen soll das erste Volumenmodell der Kalifornier werden. Darum startet Tesla ab 2017 auch die Produktion seiner riesigen Batteriefabrik in Nevada. Die massiven Investitionen in diese Zukunftsprojekte dürften im laufenden Jahr auf das Unternehmensergebnis drücken.