Verkauf an PSA Opel überwindet wichtige Hürde

Anfang der Woche gab es noch erste Verzögerungen im Übernahmeprozess von Opel durch den französischen Autokonzern PSA. Jetzt ist eine wichtige Hürde überwunden worden. Der Verkauf soll noch in diesem Jahr erfolgen.

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Nähmaschinen, Laubfrosch und ein Raketenantrieb
Die Marke mit dem Blitz - Opel Quelle: dpa
Anfang mit Nähmaschinen Quelle: PR
Opels Markenlogo 1862 Quelle: PR
Fahrrad „Velociped“ Quelle: PR
„Patent Motorwagen System Lutzmann“ Quelle: PR
Erste Eigenkonstruktion: Modell 10/12PS Quelle: PR
Opel Zweizylinder-Luxus-Motorrad Quelle: PR

Der Autohersteller Opel hat wichtige Hürden im Verkaufsprozess an den französischen PSA-Konzern überwunden. Die zu Wochenbeginn noch abgesagten Mitarbeiterinformationsveranstaltungen sollen nun in der kommenden Woche nach Pfingsten stattfinden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die noch offenen Details seien im Laufe dieser Woche geklärt worden, so dass nun die nächsten Schritte eingeleitet werden könnten.

Dazu gehört insbesondere der Betriebsübergang der zum Verkauf stehenden Betriebsteile von der Adam Opel GmbH auf die neue gegründete Gesellschaft Opel Automobile GmbH. Dieser Prozess sei auf einem guten Weg, sagte ein Sprecher.

Betriebsrat und IG Metall gaben grünes Licht: „Unsere Forderungen zum Betriebsübergang sind erfüllt und alle Tarifverträge liegen jetzt unterschrieben vor. Daher ist unsere Grundbotschaft an die Belegschaft einfach und klar: Mit der Erfüllung der Forderungen steht dem Betriebsübergang aus unserer Sicht nichts entgegen“, erklärte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug.

Wer ist PSA?
Der vom Staat gestützte französische Autobauer PSA Peugeot Citroën hat im vergangenen Jahr weltweit über 3,1 Millionen Fahrzeuge abgesetzt. Der französische VW-Konkurrent mit den Marken „Peugeot“, „Citroën“ und „DS“ sah sich in Europa länger als Branchenzweiter. Im vergangenen Jahr schnitt aber Renault laut Branchenverband Acea etwas besser ab als PSA und schob sich hinter Volkswagen auf Platz Zwei. Quelle: REUTERS
Konzernchef Carlos Tavares fuhr in den vergangenen Jahren einen harten Sanierungskurs – unter anderem mit Werkschließungen und Jobabbau. Um das vor drei Jahren stark angeschlagene Unternehmen zu retten, schoss unter anderem der französische Staat Geld zu und hielt zuletzt rund 14 Prozent der Anteile. Quelle: REUTERS
Auch der staatlich kontrollierte chinesische Hersteller Dongfeng stieg 2014 bei dem Traditionsunternehmen mit 14 Prozent ein. Der Einfluss der Peugeot-Familie sank im Zuge der Sanierung hingegen beträchtlich. Quelle: AP
Der Umsatz betrug im vorvergangenen Jahr 54,7 Milliarden Euro; neuere Jahreszahlen liegen nicht vor. Der Konzern beschäftigte 184.000 Mitarbeiter. Quelle: AP
Unlängst schaltete die französische Antibetrugsbehörde nach Untersuchungen zu Diesel-Abgasen bei PSA die Justiz ein. Ein entsprechendes Dossier ging an die Staatsanwaltschaft. Es liegt nun an der Justiz, über eventuelle Folgen zu entscheiden. Der Konzern betonte, er habe seine Fahrzeuge niemals mit Betrugs-Software ausgestattet. Quelle: REUTERS
Bei PSA war in der Vergangenheit häufiger bemängelt worden, dass sich die Franzosen zu sehr auf den europäischen Markt konzentriert hätten und nicht ausreichend in Asien präsent seien. Doch auch in Asien will der potenzielle Opel-Käufer aufholen: Wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, ist PSA auch am asiatischen Hersteller Proton in Malaysia interessiert. Quelle: REUTERS
Zuvor hatte die französische Wirtschaftszeitung „Les Echos“ berichtet, Peugeot-Citroën wolle die Kontrolle Protons übernehmen. Das Unternehmen stehe seit Monaten zum Verkauf. Mit schnellen Entscheidungen ist laut Sprecher nicht zu rechnen – mit Blick auf den Zeitplan sprach er in allgemeiner Form von „mehreren Wochen“. Quelle: REUTERS

Die Arbeitnehmer hatten darauf bestanden, zuvor das künftige Arbeitsvolumen für das Opel-Entwicklungszentrums in Rüsselsheim vertraglich festzuschreiben. Dort arbeiten rund 7700 Mitarbeiter, die auch in den kommenden drei Jahren noch Aufträge des bisherigen Mutterkonzern General Motors (GM) abarbeiten sollen.

Der Peugeot-Mutterkonzern PSA will den deutschen Konkurrenten noch in diesem Jahr übernehmen und kostengünstiger organisieren. Es würde der zweitgrößte Autokonzern Europas nach Volkswagen entstehen. Die Franzosen sollen für das GM-Europa-Geschäft inklusive der britischen Opel-Schwester Vauxhall und der Finanzsparte rund 2,2 Milliarden Euro zahlen. Opel/Vauxhall beschäftigt etwa 38 000 Mitarbeiter in sieben europäischen Ländern, die Hälfte davon in Deutschland.

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