Volkswagen-Chef in der Kritik VW-Aufsichtsrat gibt Müller Rückendeckung

Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG Quelle: dpa

Die fragwürdigen Abgastests mit Affen haben VW-Chef Matthias Müller wieder Kritik eingebracht. Der Aufsichtsrat hat sich jetzt hinter Müller gestellt – und den Blick lieber nach vorne richten.

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Volkswagen-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch sieht keinen Grund, die Position von VW-Chef Matthias Müller in Frage zu stellen. "Dazu glaube ich, ist jetzt nicht der richtige Anlass, um was zu sagen. Ich denke, dass es dafür auch keinen Hintergrund gibt", sagte Pötsch am Montag in Linz. Insider hatten Reuters zuvor berichtet, Müller sei wegen der fragwürdigen Abgastests mit Affen frustriert. Ein Sprecher hatte eingeräumt, die Diskussion gehe nicht spurlos an dem Konzernchef vorbei. Müller sei enttäuscht, dass der von ihm eingeleitete Kulturwandel in dem Konzern offenbar immer noch nicht greife. Amtsmüde sei Müller aber nicht.

Auf die Frage, wann VW seine Krise los sei, antwortete Pötsch: "Welche Krise?" Es gebe immer Themen, mit denen man sich beschäftigen müsse. "Ich denke, wir sind bei dem Diesel-Thema sehr gut unterwegs, haben den Großteil der Autos repariert, und zu anderen Themen werden wir uns in überschaubarer Zeit äußern. Darüber hinaus ist, glaube ich, mittlerweile auch klar, dass das Unternehmen operativ auf sehr erfolgreichem Weg ist", ergänzte Pötsch.

Die Umtauschprämie für ältere Diesel-Autos half dem Absatz der Marke Volkswagen im Januar in Deutschland auf die Sprünge. Die Zahl der Auslieferungen habe im vergangenen Monat am Heimatmarkt mit 43.300 gut zwölf Prozent über dem Vorjahreswert gelegen, teilte der Autobauer mit. Weltweit kletterte der Absatz der Kernmarke VW um sieben Prozent auf 533.500 Fahrzeuge.

VW hatte 2015 eingeräumt, Abgaswerte mit einer illegalen Abschalteinrichtung manipuliert zu haben. Diese erkennt, ob ein Auto auf dem Prüfstand getestet wird und reguliert auch nur dann den Schadstoffausstoß. Im normalen Verkehr auf der Straße ist das System dagegen abgeschaltet. Der Skandal kostete die Wolfsburger in den USA bisher umgerechnet mehr als 25 Milliarden Euro.

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