VW-Abgas-Skandal Dieselgate kommt Volkswagen teuer zu stehen

Seite 2/4

Wie es in den USA weiter geht

Was hat VW bislang veranschlagt?

Der sich anbahnende Vergleich in den USA könnte den VW-Konzern einen Großteil seiner bisher erfolgten Rückstellungen kosten. Der bislang aufgebaute Puffer von 16,2 Milliarden Euro wäre mit dem Deal schon zu 80 Prozent aufgebraucht. Allerdings: Die gut 13 Milliarden Euro dort sind ein Maximalszenario.

So entschuldigen sich Unternehmen bei der Öffentlichkeit
Abgas-Skandal VW Quelle: Handelsblatt Online
Abgas-Skandal-VW Quelle: AP
Tepco und die Fukushima-Katastrophe Quelle: AP/dapd
Tepco Fukushima-Katastrophe Quelle: AP/dapd
Bilanzskandal bei Toshiba Quelle: REUTERS
Bilanzskandal bei Toshiba Quelle: REUTERS
Schmiergeldskandal bei Siemens Quelle: AP

"Die heutige Bekanntgabe bewegt sich im Rahmen unserer bereits veröffentlichten Rückstellungen und sonstigen finanziellen Verpflichtungen", sagt Finanzvorstand Frank Witter. "Wir sind in der Lage, die Konsequenzen zu beherrschen. Die Bekanntgabe bedeutet für unsere US-Kunden und -Händler sowie auch für unsere Anteilseigner mehr Klarheit. Vergleichslösungen in dieser Größenordnung belasten uns ohne Zweifel erheblich."

War es das jetzt für VW in den USA?

Nein, VW muss mindestens bis zum 26. Juli weiter bangen. Bis dahin will US-Richter Charles Breyer die eingereichten Dokumente prüfen und entscheiden, ob er dem Vergleich zustimmt. Lehnt er ab, könnte er einen Prozess eröffnen. VW will das unbedingt vermeiden. So war zumindest der ursprüngliche Zeitplan – laut diesem sollten die Dokumente aber bereits am 21. Juni eingereicht worden sein. Diese Frist hatte Breyer kurzfristig um eine Woche verlängert, wohl auf Bitte der US-Behörden. Ob er jetzt auch die Bekanntgabe seiner Entscheidung um eine Woche verschiebt, ist noch unklar.

Aktionärsverteilung der Volkswagen AG

Betroffene Autobesitzer haben aber auch das Recht, die VW-Offerte auszuschlagen und den Konzern auf eigene Faust zu verklagen.

Hinzu kommt, dass die Einigung nur für rund 475.000 Autos mit dem Zwei-Liter-Diesel gilt. Für die ebenfalls mit einer Art "Schummel-Vorrichtung" versehenen V6-Diesel mit drei Litern Hubraum, die unter anderem im VW Touareg, Porsche Cayenne und Audi A8 eingebaut wurden, gilt die Einigung nicht.

Was ist der Stand bei den Drei-Liter-Dieseln?

Hier ist offiziell Audi als Entwickler und Produzent der Motoren verantwortlich – Porsche und Volkswagen haben die Aggregate lediglich verbaut. Insgesamt sind in den USA rund 110.000 Fahrzeuge mit besagten Motoren betroffen. Inzwischen ist klar, dass zwei Generationen des Drei-Liter-Aggregats über eine Funktion verfügen, die laut US-Recht illegal sind. Laut Konzernkreisen reicht bei einer Generation ein Software-Update aus, während bei der anderen auch neue Teile eingebaut werden müssen.

Eine Einigung mit den Behörden samt Rückrufplan steht noch aus. Volkswagen wird "weiterhin zügig daran arbeiten, für betroffene Fahrzeuge mit 3,0l-TDI-V6-Dieselmotor eine einvernehmliche Lösung zu erreichen".

Das Problem ist aber anders gelagert als bei den Zwei-Liter-Motoren und am Ende wohl einfacher zu lösen. Kosten dürfte die Lösung dennoch verursachen – unklar ist, in welcher Höhe.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%