VW-Abgasaffäre VW wird noch jahrelang unter dem Skandal leiden

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VW muss sich unangenehme Fragen gefallen lassen

Mitarbeiter wollen stolz auf ihr Unternehmen sein und sich nicht für ihren Arbeitgeber schämen müssen. Schließlich hat sich Volkswagen selbst für Jahre um die Chance gebracht, im zukunftsträchtigen Markt für grüne Technologien eine wichtige Rolle zu spielen. Wer billigt schon einem Unternehmen Kompetenzen für alternative und umweltfreundliche Mobilitätskonzepte zu, welches das Thema Umweltschutz mit den Füßen tritt?

Vermintes Gelände – Volkswagen und die USA

Die Manipulation von Volkswagen ist ein Paradebeispiel für unverantwortliches Verhalten sowie die damit verbundenen negativen Folgen. Der Fall zeigt einmal mehr, dass Betrug und Täuschung keine Basis sein können, um langfristig am Markt erfolgreich sein zu können – eine Aussage, der wohl die meisten Unternehmenslenker zustimmen werden.

Gerade deshalb wirft der Skandal einige unbequeme Fragen für den Wolfsburger Konzern auf. Wie kann es sein, dass sämtliche internen Mechanismen zur Prävention vom Fehlverhalten versagt haben? Welche Unternehmenskultur herrscht bei einem Automobilhersteller vor, bei dem ein solch systematischer Betrug möglich ist? Und wie viel kriminelle Energie liegt dem Betrug zugrunde?

Volkswagen hat sich in eine gefährliche Lage manövriert, die das Potenzial hat, das Unternehmen in seinen Grundfesten zu erschüttern. Ob es soweit kommen wird, hängt auch von den Wolfsburgern selbst und der Art und Weise der Krisenbewältigung ab.

Volkswagen ist gut beraten, schnellstmöglich alle Fakten zum Betrug aufzudecken und Transparenz zu schaffen. Es wäre ein großer Fehler, auf Zeit zu spielen oder eine Politik zu betreiben, bei der Informationen nur scheibchenweise herausgegeben werden. Gleichzeitig muss das Unternehmen sich substantiell verändern.

Eine Verfehlung dieser Größenordnung ist ein deutlicher Hinweis, dass in der Organisation etwas nicht stimmt. Die Menschen erwarten von Volkswagen, dass das Unternehmen jetzt alles erdenklich Mögliche tut, um Unverantwortlichkeiten in Zukunft effektiv zu vermeiden. Die Erfüllung dieser Erwartung ist der erste Schritt bei der Bewältigung der derzeit vordringlichsten strategischen Aufgabe: die Rückgewinnung von Vertrauen.

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