VW-Führungskarussell Sechs Prinzen bei Volkswagen

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Joker: Michael Macht

Martin Winterkorn und VW-Produktionschef Michael Macht Quelle: dpa

An Michael Macht, 51, klebt ein unschöner Lorbeer: wegbefördert. Nur rund ein Jahr lang war er Porsche-Chef. Dann wurde er – so wurde vielfach berichtet – 2010 auf den Posten des VW-Produktionschefs „weggelobt“. Zu zögerlich habe der Vertraute des langjährigen Porsche-Chefs Wendelin Wiedeking bei dem Sportwagenbauer aufgeräumt, so wird kolportiert, zu wenig habe VW auf Porsche durchgreifen können. Deshalb sei der Volkswagen-Mann Matthias Müller installiert worden.

Diese Version der Geschichte unterschlägt jedoch gleich zweierlei: dass Winterkorn und Aufsichtsratschef Piëch den ruhigen, besonnenen Macht schon lange schätzten und ihm eine Rolle in Wolfsburg geben wollten.

Und dass Macht vom ersten Tag an nur als Interims-Porsche-Chef vorgesehen war, wie die WirtschaftsWoche bereits bei Wiedekings Abgang berichtet hatte. Also wechselte Macht nach Wolfsburg und arbeitet dort seither „auffällig unauffällig“, wie ein Insider sagt.

In vielen Bereichen geübt

Wenn eines Tages alle zu früh genannten Kronprinzen verbrannt seien, so vermutet der Insider, könnte Winterkorn Macht als Joker aus dem Ärmel zaubern. Die Qualifikation dafür hätte er. Macht ist im optimalen Alter und nach 22 Jahren bei Porsche und VW gut verdrahtet im Konzern. Er wird allgemein geschätzt und hat das fachliche Rüstzeug für den Top-Job.

Die beliebtesten Autos 2012
Mercedes B-Klasse Quelle: dpa-tmn
Der BMW 1er waehrend einer Pressevorfuehrung in Muenchen Quelle: AP
Audi A6 Avant Quelle: obs
Platz siebenWesentlich schwächer fiel der Anstieg bei den Modellen Audi A3, S3 und RS3 aus. Hier wurden nur 0,9 Prozent mehr Autos neuzugelassen als im April 2011. Dafür sind die A3s als Firmenwagen sehr beliebt. Von den insgesamt im Jahr 2012 verkauften 15.472 gehören 73,9 Prozent gewerbliche Haltern. Quelle: REUTERS
Ein Arbeiter poliert am 14. Dezember 2007 in der Produktion im Mercedes Werk in Bremen einen Mercedes der C-Klasse. Quelle: AP
model posing with the 2007 Opel Astra at the Bologna motor show Quelle: REUTERS
Ein VW Polo in einem der beiden Autotürme der Volkswagen Autostadt Quelle: dpa

Der Maschinenbauingenieur kommt aus der Königsdisziplin Motorenbau, optimierte als Referent von Porsche-Chef Wiedeking die Abläufe bei Porsche und sammelte strategisches Know-how als langjähriger Chef der Beratungstochter Porsche Consulting.

Als VW-Produktionsvorstand ist er nun unter anderem für die konzernweite Einführung des neuen Produktionssytems verantwortlich, bei dem verschiedene Modelle aus Baukastenelementen gefertigt werden. Funktioniert das System, könnte es VW und den Automobilbau durch immense Kosteneinsparungen revolutionieren.

Fazit: Eine erfolgreiche Einführung des neuen Produktionssystems könnte Macht an die VW-Spitze spülen.

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