VW-Jahresabschluss Wolfsburg hängt unter der Dieselwolke

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Auf der Hauptversammlung ist für Gesprächsstoff gesorgt

Dem Abschluss der Untersuchungen blicken nicht nur die beschuldigten VW-Ingenieure mit einigem Bangen entgegen, sondern auch der Konzern – hieraus könnten zusätzliche Sonderbelastungen erwachsen. Beinahe vergessen wird darüber die Frage, was mit den früheren Vorstände Heinz Jakob Neusser und Wolfgang Hatz passiert – der ehemalige Entwicklungsvorstand von VW und der frühere Technikchef von Porsche sind derzeit beurlaubt. Auch wenn es derzeit keine Hinweise darauf gibt, dass sie an der Manipulation von Abgaswerten beteiligt waren, wird eine Rückkehr der beiden ehemaligen Spitzenmanager an ihre Arbeitsplätze in Wolfsburg ausgeschlossen.

Auf der Hauptversammlung der VW-Aktionäre am 22. Juni in Hannover wird es jedenfalls reichlich Gesprächsstoff geben – nicht nur über die "Abgasthematik", sondern auch über die Boni der Vorstände und die mickrige Dividende von 11 Cent pro Stammaktie und von 17 Cent pro Vorzugsaktie. VW-Manager rechnen bereits damit, dass sich das Aktionärstreffen in diesem Jahr bis in die späten Abendstunden hinziehen wird.

Vieles sieht derzeit in Wolfsburg und im Geschäftsbericht des Volkswagen-Konzerns recht finster aus. Aber auch Dieselschwaden sind flüchtig. Und der Abgasskandal hat auch ein Gutes: Es beschleunigt die Neuaufstellung des Konzerns, sowohl organisatorisch wie technologisch.

Auch wenn im Nebel noch nicht alles klar zu erkennen ist, zeichnet sich in Gesprächen mit dem neuen VW-Markenchef Herbert Diess oder dem neuen Chief Digital Officer Johann Jungwirth bereits "New Volkswagen" ab – ein facettenreicher Mobilitätskonzern, der die Energiewende im Straßenverkehr mutig vorantreibt, der progressiv an neuen Mobilitätskonzepten und Geschäftsmodellen arbeitet.

Auch wenn Matthias Müller derzeit einen Großteil seiner Arbeits- und Redezeit noch auf die Aufarbeitung des Dieselskandals verwenden muss – bald dürfte auch wieder Gehör finden für die großen Zukunftsthemen: Im Juni, bei der Vorstellungen der neuen Strategie 2025. Vielleicht schickt er ein Exemplar seiner Präsentation auch Präsident Barack Obama.




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