Fakt ist, dass Continental bei Daimlers C-Klasse bereits die Elektronik zum Einsatz bringt, mit der Autos bereits ohne Zutun eines Fahrers durch die Verkehr steuern könnten. Einzig die deutschen Gesetze, die pilotiertes Fahren bisher nur im Stopp-and-Go-Verkehr erlauben, bremsen die Schwaben und Hannoveraner noch aus. Auch das neue Touchpad der C-Klasse stammt von Conti. Für Helmut Matschi, Leiter der Division Interior bei Continental, ist es „ein wichtiger Schritt in Richtung einer ganzheitlichen Mensch-Maschine-Schnittstelle.“ Es gehe um einen Dialog „ohne Worte“. „Die Fahrzeuge der Zukunft sollen vorausahnen, welche Informationen der Fahrer in der jeweiligen Fahrsituation benötigt."
Wie groß das Thema ist, zeigt sich aktuell auf dem Autosalon in Genf. Mercedes, BMW, Opel – kaum ein Hersteller, der nicht damit wirbt, dass seine Modelle zu mobilen Kommandozentralen werden, in die sich Smartphones und Tablets integrieren lassen und – gleichzeitig - vollvernetzt und bald auch dank Car-to-Car-Kommunikation so sicher wie nie zuvor werden.
Die Berater von Arthur D. Little sehen in der Digitalisierung des Automobils den Schlüsseltrend Nummer eins mit „disruptivem Potenzial“ für die gesamte Branche und einer starken Verschiebung der Wertschöpfung in Richtung Software und Service. Daimler-Chef Zetsche spricht in Genf gar von einer „Kulturrevolution“. Die Frage bleibt, wer wird an der Revolution Teil haben? Conti-Chef Degenhart hat die Weichen gestellt. Und dass er Gas geben kann, hat der Motor-Sport-Fan längst bewiesen.