12 Angebote Raiffeisenbank wird ukrainische Tochter wohl los

Laut eigenen Angaben hat die Raiffeisenbank bereits zwölf Angebote für die ukrainische Tochter Aval erhalten. Als möglicher Käufer wird unter anderem immer wieder die russische Alfa Bank genannt.

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Die RBI hatte im Jahr 2005 93,5 Prozent der ukrainischen Tochter Aval für rund 760 Millionen Euro übernommen. Quelle: Reuters

Wien Die Gespräche über einen möglichen Verkauf der ukrainischen Raiffeisen -Tochter Aval werden offenbar konkreter. Derzeit werfen einige Interessenten einen Blick in die Bücher der Bank, wie Vorstandschef Karl Sevelda in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der „Presse“ sagte. „Es gab zunächst zwölf Angebote. Wir haben einige ausgeschieden.“ Das Institut, das im vergangenen Jahr einen Gewinn von 90 Millionen Euro geschrieben hatte, habe derzeit einen Buchwert von rund 820 Millionen Euro.

Beschlossen sei die Trennung von der Bank in dem von Unruhen gebeutelten Land jedoch noch nicht. „Der Verkauf ist noch nicht fix. Zu einem möglichen Preis kann ich nichts sagen“, sagte Sevelda dem Blatt. Sollte die Lage in der Ukraine eskalieren, habe das Institut Notfallpläne. „Die reichen von Sicherheitsvorkehrungen für unsere Mitarbeiter bis zu Liquiditätssicherungsmaßnahmen.“

Als möglicher Käufer für die Bank Aval wird immer wieder die russische Alfa Bank ins Spiel gebracht. Die RBI hatte im Jahr 2005 93,5 Prozent der ukrainischen Tochter Aval für rund 760 Millionen Euro übernommen. Es war der bis dahin größte Zukauf in der Geschichte der Raiffeisen-Gruppe.

Eine Beteiligung an einer Abbaubank für die kriselnde österreichische Staatsbank Hypo Alpe Adria lehnt der RBI-Chef ab. „Das kann ich gar nicht als börsennotiertes Unternehmen. Die Aktionäre würden sich querlegen.“ Dennoch sei es sinnvoll, eine solche Abbaubank zu gründen.

Die österreichische Regierung versucht, private Banken zu einer Beteiligung an dem Abbauvehikel zu bringen, um damit die Kosten für die Sanierung der Ex-BayernLB -Tochter auf viele Schultern zu verteilen. Sollten die Institute nicht einwilligen, schloss Finanzminister Michael Spindelegger einem Zeitungsbericht zufolge auch eine Pleite der Bank nicht aus. „Falls keine Lösung mit den Banken gefunden wird, ist nichts ausgeschlossen. Mir geht es darum, die günstigste Lösung für den Steuerzahler zu finden. Da gibt es keine Tabus“, sagte Spindelegger der Zeitung „Österreich“.

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