Attacke auf Merck Finck Angeklagter gibt Erpressung von Privatbank zu

Ein Erpresser wollte gestohlene Kundendaten an die Bank Merck Finck zurückverkaufen. Das Geldhaus billigte den Deal aber nur scheinbar – und schaltete die Polizei ein. Nun muss der Kaufmann wohl ins Gefängnis.

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Sie sind mit der Meldung an die Polizei gut gefahren, auch wenn das interne Leck im Rahmen der versuchten Erpressung nie gefunden wurde: Das Bankhaus Merck Finck. Quelle: dpa

München Ein Kaufmann hat vor dem Münchner Landgericht die versuchte Erpressung des Bankhauses Merck Finck Privatbankiers mit gestohlenen Kundendaten zugegeben. „Die Vorwürfe werden voll umfänglich eingeräumt“, erklärte die Verteidigung am Dienstag. Weitere Angaben mache der Angeklagte nicht. So bleibt ungeklärt, warum ein Mitarbeiter der Berliner Bankniederlassung dem 38-Jährigen 16.000 Datensätze von Kunden überlassen hat. Der Bankangestellte hatte diese Daten 2008 widerrechtlich an sich gebracht, der Diebstahl ist verjährt.

Dem Angeklagten wurde für sein Geständnis eine Strafe von dreieinhalb Jahren in Aussicht gestellt. Er hatte 2013 mehrmals per E-Mail Kontakt mit der Bank aufgenommen und die Daten zum Kauf angeboten. Er drohte damit, sie andernfalls an andere Banken weiterzugeben, und verlangte 3,37 Millionen US-Dollar (2,49 Millionen Euro). Die Datensätze gaben auch Auskunft über die Kapitalanlagen der Kunden. Für die elektronische Korrespondenz hatte der Kaufmann über das Internet eine Firma mit Sitz in Delaware (USA) gegründet und sich einen Alias-Namen zugelegt.

Die von der Bank informierte Polizei kam dem Mann über Kommunikationsüberwachung auf die Spur. Der Austausch von Daten gegen Geld sollte am 10. Januar 2014 erfolgen. An diesem Tag schlug die Polizei zu und nahm ihn fest.

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