Autobanken Mercedes-Benz Bank will in Europa wachsen

Die Mercedes-Benz Bank ist auf Kundenfang in Europa. Um das zu erreichen, soll unter anderem das Angebot für Flottenkunden auf Frankreich und die Schweiz ausgeweitet werden.

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Die Mercedes-Benz Bank finanziert mittlerweile mehr als jedes zweite Fahrzeug von Daimler. Quelle: dpa

Die Mercedes-Benz Bank will künftig noch mehr Kunden in Europa gewinnen. Dazu soll unter anderem das Angebot für Flottenkunden ausgebaut werden, wie der Vorstandsvorsitzende der Autobank, Franz Reiner, ankündigte. In diesem Jahr soll etwa das Fuhrpark-Angebot auf Frankreich und die Schweiz ausgeweitet werden. „In den Jahren bis 2018 werden wir rund 500 Millionen Euro in unser Europa-Geschäft investieren“, sagte Reiner. Das Geld soll demnach vor allem in die Bündelung der europaweiten Angebote und in IT-Infrastruktur fließen.

Die Bank macht unter anderem Angebote für Finanzierung, Leasing und das Mieten von Autos. Mittlerweile finanziert sie mehr als jedes zweite Fahrzeug von Daimler. Die Finanzdienstleistungssparte Daimler Financial Services, zu der die Bank gehört, hatte 2013 beim Umsatz um 7 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro zugelegt. Das operative Ergebnis (Ebit) blieb mit fast 1,3 Milliarden Euro aber leicht unter dem Niveau des Vorjahres.

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Die Autobank selbst wächst nach eigenen Angaben nicht zuletzt dank der Modelloffensive von Daimler. Insgesamt hat sie 780.000 Fahrzeuge in den Büchern - vom Kleinstwagen Smart bis hin zu schweren Lastern. Erst kürzlich hatte eine Tochter der Bank Carsharing für Firmenkunden gestartet. Auch ein Mietangebot für die Autos mit Stern gehört mittlerweile zum Portfolio: Das Angebot für die Autovermietung gibt es derzeit in sechs europäischen Ländern. In diesem Jahr soll es den Angaben zufolge in weitere Märkte ausgerollt werden.

Praktisch jeder Autohersteller in Deutschland unterhält einen eigenen Finanzdienstleister. Die Institute sind dafür gedacht, potenziellen Kunden Finanzierungsmöglichkeiten für Neuwagen via Leasing oder Kredit anzubieten. Auf diese Weise können die Autobauer den Absatz ihrer Fahrzeuge befeuern. Sofern sie über eine Banklizenz verfügen, haben sie aber auch ganz „normale“ Finanzdienstleistungen wie Tagesgeldkonten im Programm.

Laut dem Arbeitskreis Autobanken werden 75 Prozent der Neuwagen durch Leasing oder Finanzierung gekauft. Die mit einem Hersteller verbundenen Autobanken haben bei diesen Dienstleistungen einen Anteil von 60 Prozent. Im Jahr 2012 verbuchten die im Arbeitskreis organisierten Autobanken ein Neugeschäft von 30,8 Milliarden Euro.

Dank ihrer Größe haben die Autobanken aber für die Hersteller noch eine andere Bedeutung. Sie sind nicht nur zu einem zusätzlichen Geschäftsfeld geworden, unter das im Falle von Daimler zum Beispiel auch das Carsharing-Angebot Car2Go und das Flottengeschäft für Firmenkunden fällt. Nach Einschätzung von Joachim Häcker und Frank Stenner vom Deutschen Institut für Corporate Finance reduzieren die Autobauer mit den eigenen Instituten auch die Abhängigkeit von anderen Banken und vereinfachen die Refinanzierung.

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