Bank of America, JP Morgan, Wells Fargo Herbe Verluste für US-Banken

Die Top 3 der US-Bankenbranche sind mit herben Verlusten ins Jahr gestartet. JP Morgan und Wells Fargo büßten sieben Prozent Gewinn ein, die Bank of America sogar 18. Schuld sind vor allem schwächelnde Energie-Konzerne.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Bank of America Quelle: AP

Die Schwäche im Anleihen- und Aktienhandel zu Jahresbeginn hat die Bank of America hart getroffen. Auch die Probleme der Ölfirmen im Zuge des massiven Preisverfalls bekam das zweitgrößte US-Geldhaus zu spüren. Der Überschuss fiel deswegen im ersten Quartal um 18 Prozent auf 2,22 Milliarden Dollar, wie das Institut aus North Carolina am Donnerstag mitteilte.

Mit Einbußen kämpfte auch der US-Branchendritte Wells Fargo. Er schnitt aber - ebenso wie der heimische Marktführer JP Morgan - besser ab. Der Überschuss des Hypothekenfinanzierers Wells Fargo sank um lediglich sieben Prozent auf 5,09 Milliarden Dollar.

Bank of America hat besonders viele Kunden in der Öl- und Gasbranche. Vor allem wegen der Probleme des Sektors stiegen die Rückstellungen des Instituts für faule Kredite um 30 Prozent auf 997 Millionen Dollar. Im wichtigen Handel mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen brachen die Einnahmen zudem um 17,5 Prozent ein. Der Ölpreisverfall sowie Sorgen um die chinesische Wirtschaft und vor weiteren Zinserhöhungen in den USA hatten die Finanzmärkte im Januar und Februar kräftig durchgerüttelt, was viele Banken nun im Handel zu spüren bekommen.

JP Morgan hatte sich im Anleihenbereich mit einem Minus von gut 13 Prozent etwas besser aus der Affäre gezogen. Insgesamt fiel der Nettogewinn hier im ersten Quartal nur um knapp sieben Prozent auf 5,52 Milliarden Dollar.

Was Analysten für das Anlagejahr 2016 erwarten
Deutsche Bank Quelle: REUTERS
Deka BankDie Fondsspezialisten der Sparkassen erwarten, dass der Goldpreis im kommenden Jahr deutlich unter die kritische Marke von 1000 Dollar fallen wird. S&P 500: 2000 Punkte Nikkei: 17000 Punkte Gold: 960 Dollar Öl: 57 Dollar Euro/Dollar: 1 Dollar Bundesanleihen 10 Jahre: 1 Prozent US-Treasury Rendite 10 Jahre: 2,9 Prozent Quelle: dpa
PostbankIm Gegensatz zur Deka Bank ist die Postbank beim Goldpreis etwas optimistischer. Ein möglicher Impuls kommt von der Schmucknachfrage, da die Konjunktur in Indien zuletzt deutlich besser lief als erwartet. S&P 500: 2250 Punkte Nikkei: 21750 Punkte Gold: 1100 Dollar Öl: 57 Dollar Euro/Dollar: 1 Dollar Bundesanleihen Rendite 10 Jahre: 1,0 Prozent US-Treasury Rendite 10 Jahre: 2,75 Prozent Quelle: dpa
Berenberg BankDeutschlands älteste Privatbank ist im Vergleich zur Konkurrenz vergleichsweise optimistisch, was den Euro angeht. S&P 500: 2200 Punkte Gold: 1150 Dollar Öl: 55 Dollar Euro/Dollar: 1,15 Dollar Bundesanleihen 10 Jahre Rendite: 1,1 Prozent US-Treasury Rendite 10 Jahre: 2,8 Prozent Quelle: obs
SantanderS&P 500: 2250 Punkte Gold: 1050 Dollar Öl: 55 Dollar Euro/Dollar: 1 Dollar Bundesanleihen Rendite 10-jährige: 0,9 Prozent US-Treasury Rendite 10-jährige: 2,75 Prozent Quelle: AP
Credit Suisse Quelle: REUTERS
Commerzbank Quelle: dpa

Wells Fargo musste für ausfallgefährdete Kredite 1,1 Milliarden Dollar zurücklegen, ebenfalls primär für Darlehen an Energie-Konzerne. Im Jahr zuvor waren es nur 608 Millionen Dollar gewesen. Der Ölpreis ist seit 2014 um zwei Drittel abgestürzt, was viele Unternehmen der Branche zu massiven Einsparungen zwingt und teilweise sogar in Schieflage gebracht hat. Einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zufolge ist bei rund einem Drittel der börsennotierten Öl- und Gas-Konzerne das Insolvenzrisiko hoch.

An der Wall Street verloren Wells-Fargo-Aktien im frühen Handel knapp ein Prozent. Bank-of-America-Papiere legten dagegen rund ein Prozent zu. Die Quartalszahlen lagen hier im Rahmen der niedrigen Analystenerwartungen.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%