Die Schwäche im Anleihen- und Aktienhandel zu Jahresbeginn hat die Bank of America hart getroffen. Auch die Probleme der Ölfirmen im Zuge des massiven Preisverfalls bekam das zweitgrößte US-Geldhaus zu spüren. Der Überschuss fiel deswegen im ersten Quartal um 18 Prozent auf 2,22 Milliarden Dollar, wie das Institut aus North Carolina am Donnerstag mitteilte.
Mit Einbußen kämpfte auch der US-Branchendritte Wells Fargo. Er schnitt aber - ebenso wie der heimische Marktführer JP Morgan - besser ab. Der Überschuss des Hypothekenfinanzierers Wells Fargo sank um lediglich sieben Prozent auf 5,09 Milliarden Dollar.
Bank of America hat besonders viele Kunden in der Öl- und Gasbranche. Vor allem wegen der Probleme des Sektors stiegen die Rückstellungen des Instituts für faule Kredite um 30 Prozent auf 997 Millionen Dollar. Im wichtigen Handel mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen brachen die Einnahmen zudem um 17,5 Prozent ein. Der Ölpreisverfall sowie Sorgen um die chinesische Wirtschaft und vor weiteren Zinserhöhungen in den USA hatten die Finanzmärkte im Januar und Februar kräftig durchgerüttelt, was viele Banken nun im Handel zu spüren bekommen.
JP Morgan hatte sich im Anleihenbereich mit einem Minus von gut 13 Prozent etwas besser aus der Affäre gezogen. Insgesamt fiel der Nettogewinn hier im ersten Quartal nur um knapp sieben Prozent auf 5,52 Milliarden Dollar.
Wells Fargo musste für ausfallgefährdete Kredite 1,1 Milliarden Dollar zurücklegen, ebenfalls primär für Darlehen an Energie-Konzerne. Im Jahr zuvor waren es nur 608 Millionen Dollar gewesen. Der Ölpreis ist seit 2014 um zwei Drittel abgestürzt, was viele Unternehmen der Branche zu massiven Einsparungen zwingt und teilweise sogar in Schieflage gebracht hat. Einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zufolge ist bei rund einem Drittel der börsennotierten Öl- und Gas-Konzerne das Insolvenzrisiko hoch.
An der Wall Street verloren Wells-Fargo-Aktien im frühen Handel knapp ein Prozent. Bank-of-America-Papiere legten dagegen rund ein Prozent zu. Die Quartalszahlen lagen hier im Rahmen der niedrigen Analystenerwartungen.