Bankbilanzen IWF warnt vor Schiffskrediten

Die Finanzierung von Container-Schiffen bleibt ein unsicherer Posten in den Bilanzen etlicher deutscher Banken. Der Internationale Währungsfonds rät zur Vorsicht und warnt vor weiteren Wertberichtigungen.

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Die APL Raffles im Hamburger Hafen: Schiffskredite sind für Banken ein großes Risiko. Quelle: dpa

Washington Notleidende Kredite aus dem Schifffahrtssektor bei den deutschen Banken geben im Vorfeld des Stresstests der Europäischen Zentralbank (EZB) weiterhin Anlass zur Besorgnis. Dies erklärte der Internationalen Währungsfonds (IWF) am Montag in seinem Länderbericht für Deutschland.

Die deutschen Banken seien zwar „generell gut positioniert“, doch Kreditinstitute, die umfangreiche Schifffahrts-Portfolios hielten, „könnten eine Quelle weiterer Wertberichtigungen sein“, warnte die Organisation mit Sitz in Washington.

Die deutschen Banken, darunter Commerzbank, HSH Nordbank und NordLB, haben im Jahr 2012 etwa ein Drittel des 475 Milliarden Dollar schweren Weltmarkts für Schifffahrtsfinanzierungen kontrolliert, wie Moody's Investors Service im April mitteilte.

Die drei genannten Banken haben über die vergangenen drei Jahre mehr als 3,6 Milliarden Euro für faule Schiffskredite zur Seite gelegt – angesichts der Krise in der Containerschifffahrt. Die EZB nimmt seit Februar die Bilanzen von 128 Banken unter die Lupe; die Prüfung wird im Oktober abgeschlossen.

Die HSH Nordbank hatte für 2013 einen Verlust von 814 Millionen Euro berichtet, das höchste Minus seit 2008. Belastet wurde das Ergebnis von Rückstellungen für problematische Schiffskredite. Die Bank rechnet für dieses Jahr wieder mit einem Gewinn vor und nach Steuern, da die Risikovorsorge niedriger als 2013 ausfallen wird, wie HSH im April sagte.

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