Banken-Elite Investmentbanken läuft der Nachwuchs davon

Seite 2/3

Zwei freie Wochenenden im Monat reichen nicht

Seitdem haben die Finanzinstitute einiges getan, um gerade junge Einsteiger zu entlasten. Bei Goldman Sachs zum Beispiel dürfen Praktikanten zwischen zwölf Uhr nachts und sieben Uhr morgens sich nicht mehr im Büro aufhalten. Die Credit Suisse rief im vergangen Jahr ihre Junior-Banker dazu auf, den Samstag frei zu nehmen. Die Bank of America hat angeordnet, im Monat an vier Tagen Wochenende zu machen.

Ob die neuen Freiheiten den Banken beim Recruiting der Besten helfen, bleibt abzuwarten. Bislang bröckeln ihnen die Elite-Absolventen jedenfalls weg. Während 2007 noch rund 13 Prozent der Harvard-MBA- Absolventen, in den beiden Bereichen Investmentbanking und Handel anfingen, betrug deren Anteil im vergangenen Jahr gerade einmal fünf Prozent, geht aus den Statistiken der Elite-Uni hervor.

Eine vorläufige Erhebung für das laufende Jahr zeigt, dass jetzt sogar nur noch vier Prozent der Studenten Interesse an einem Arbeitsplatz in einer Bank haben, wenn sie im kommenden Mai ihren Abschluss machen. Unter den besten fünf Prozent äußerte nur einer entsprechende Ambitionen.

„Wenn wir hören, dass einer unserer Kommilitonen eine Stelle bei einer Investmentbank bekommen hat, sagen wir 'Glückwunsch'. Aber eigentlich denken wir 'Du tust uns leid'”, sagt Keima Ueno, der seinen MBA-Abschluss in Harvard in diesem Jahr gemacht hat. Ueno arbeitete drei Jahre in der Investmentbank von Morgan Stanley und schrieb sich danach in Harvard ein, um den MBA-Abschluss zu erwerben. Mittlerweile ist er nach Japan zurückgekehrt, wo er einen Online-Einzelhandel betreibt.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%