Letztlich ist es ein Kampf von David gegen Goliath. Doch Goliath hat es mit vielen Davids zu tun. Während die Finanzinstitute der alten Generation zwar damit glänzen, viele Finanzdienstleistungen unter einem Dach anbieten zu könne, nutzen nahezu alle neuen Akteure auf ihrem jeweiligen Spezialgebiet die digitale Macht der Kunden und glänzen mit einer direkten Ansprache des Verbrauchers. Davon könnten aber auch die Banken der alten Generation profitieren, indem sie mit den neuen, aufstrebenden Dienstleistern kooperieren. Wie beispielsweise die genossenschaftliche DZ Bank mit iZettle. Die Bank ist nicht nur an der Zahlungsabwicklung beteiligt, auch die Kartenlesegeräte werden über ausgewählte Volks- und Raiffeisenbanken verteilt.
Fazit: Bei Banken oder Sparkassen von einer aussterbenden Spezies zu sprechen, wäre sicherlich zu weit gegriffen. Dafür ist nicht nur die Substanz der einzelnen Institute zu groß. Die Beispiele zeigen, dass es zwar neue Marktteilnehmer gibt, der Unterschied was die Marktanteile angeht aber noch immens ist. Außerdem erfordern viele Bankgeschäftsfelder einen komplexen, aber eben auch regulierten Apparat und können nicht von kleinen Einzelunternehmen abgedeckt werden. Dennoch sind sie wichtig. Das gilt auch für das umstrittene Investmentbanking – wenn es denn sinnvoll eingesetzt wird. Instrumente wie beispielsweise die Absicherung eines Unternehmens gegen Währungsrisiken machen entsprechende Investitionen oft erst möglich.
Dennoch: Gerade in Bereichen, die die Interaktion mit dem Kunden betreffen, müssen die traditionellen Institute der Finanzbranche Gas geben. Denn der Zug der digitalen Revolution hat längst Fahrt aufgenommen, und angesichts des Tempos hilft nur noch ein Turbo, um die Spitze wieder einzuholen.