Bankenzukunft Banken - eine vom Aussterben bedrohte Spezies?

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Mobile Payment

Die besten Shopping-Apps
Die besten Apps zum EinkaufenAmazon MobileDie App des US-Versandhändlers beeindruckt mit ihrer visuellen Produktsuche „Memo“ : Fotografiert der Nutzer ein beliebiges Produkt, erscheint kurz darauf der Link zur passenden Amazon-Seite. Bilderkennung und fleißige Mitarbeiter machen es möglich. Quelle: Screenshot
BarcooWer per Handykamera den Barcode auf einer Verpackung scannt, dem verrät die App Barcoo des Berliner Software-Anbieters checkitmobile unter anderem, wie viel das Produkt in anderen Läden kostet, welche Nährwerte es hat oder ob es Laktose enthält. Quelle: Screenshot
CoupiesWas früher das Gutscheinheft war, ist heute Coupies: Die App des gleichnamigen Kölner Startups zeigt Rabatte von Läden in der Umgebung an – zwei Mittagessen zum Preis von einem etwa oder Prozente beim Einkauf im Geschäft um die Ecke. Quelle: Screenshot
FastmallDas US-Startup FastMall hat Einkaufszentren in 31 Ländern kartiert. Besucher können sich per App wie mit einem Navi zum Shop ihrer Wahl führen lassen. Auch aktuelle Angebote von Geschäften blendet das Programm auf der Karte ein. Quelle: Screenshot
GrouponDas US-Werbeunternehmen Groupon vermittelt Rabatte in Geschäften, Online-Shops oder Restaurants, die nur dann zustande kommen, wenn sich genügend Interessenten finden. Mit der App können Nutzer per Mobiltelefon Angebote in der Nähe suchen, sie einkaufen und die Gutscheine vor Ort einlösen. Quelle: Screenshot
OdifyIm Restaurant nicht mehr auf den Kellner warten, sondern gleich per Smartphone bestellen: Das soll bald mit der App Ordify des Göttinger Startups Orderpass möglich sein. Darin können Restaurants ihre Speisekarten digital anbieten. Bestellt ein Kunde ein Menü, dann geht die Order auf direktem Weg in die Küche. Quelle: Screenshot
RepositoMit der App des Karlsruher Startups Reposito lassen sich Kassenzettel abfotografieren und in einem Online-Archiv als rechtsgültige Kopie für den Garantiefall aufbewahren. Per E-Mail erinnert die App automatisch an ablaufende Garantie- und Gewährleistungsfristen. Die App meldet sich auch, wenn ein Produkt aus dem Kassenzettelarchiv über das EU-Schnellwarnsystem Rapex zurückgerufen wird. Quelle: Screenshot

Neben iZettle drängt das deutsche Start-Up Payleven in den Markt für mobile Kartenzahlung. Gegründet von der Geburtsstation für Start-Ups, Rocket Internet, war auch hier das amerikanische Square das große Vorbild. Angesichts dieser zahlreichen neuen Marktteilnehmer ist es kaum verwunderlich, dass auch Bankmanager das Bezahlen per Smartphone als ernsthafte Konkurrenz betrachten. Fast 90 Prozent von ihnen glauben, dass sich bis 2020 die bargeldlose Bezahlung von EC- und Kreditkarten hin zu Smartphones und anderen mobilen Geräten wie Tablets verlagert. Das ergab eine von Steria Mummert und den Marktforschern von Lünendonk erstellte Studie zum Thema Zukunft der Banken 2020.

Aber was konkret heißt das für die Banken? Haben die den Kampf gegen die Angreifer schon verloren, bevor er überhaupt begonnen hat? "Die Banken haben erkannt, dass da einige neue Anbieter auf den Markt drängen", sagt Branchenkenner Schilling. Dementsprechend gebe es auch in den großen Häusern Überlegungen zur Einführung von neuen Systemen. Die dürften allerdings noch eine Weile auf sich warten lassen. Dennoch sieht Schilling noch keinen Grund zur Panik in den Frankfurter Banktürmen. "Generell befinden wir uns bei mobilen Bezahlsystemen noch in der Experimentierphase", sagt Schilling. "So schnell wie bisher erwartet, dürften sich diese aber nicht durchsetzen." Viele Anbieter werden sich ausprobieren, fraglich sei aber, ob sich die vielen kleinen Akteure alle am Markt halten würden. Wahrscheinlicher sei, dass sich am Ende einige wenige große Player durchsetzen werden.

Einer davon könnte Google sein. Lange waren es nur Gerüchte, der Suchmaschinenkonzern hätte eine Banklizenz. Im vergangenen Herbst kam dann die Meldung, der Konzern vergebe in Großbritannien Kredite an Händler – über eine eigene Kreditkarte. Bisher dient das wohl nur dazu, die Händler stärker an das Unternehmen zu binden. Dennoch: Mit Google Wallet verfügt auch der Suchmaschinenriese über ein eigenes Online-Bezahlsystem. Der Schritt zur Bank scheint nicht mehr weit. Und es gibt nicht wenige, die erwarten, dass zumindest ein Teil der Sparer dem US-Konzern ihr Geld ohne mit der Wimper zu zucken anvertrauen würde. Der Vertrauensverlust der alten Finanzgeneration macht’s möglich.

Das sind die größten Banken Deutschlands

Ob das allerdings für das Gros der Deutschen gilt, bleibt fraglich. Nicht nur, dass Konzerne wie Google hierzulande als Datenkraken gelten und ebenfalls nicht das beste Image genießen. Unabhängig von den Datenschutzbedenken sind deutsche Verbraucher für ihre große Vorliebe für Bargeld bekannt. Anders als unsere nordischen Nachbarn in Skandinavien, die fast alles mit Kreditkarte zahlen, greifen Deutsche gerne zum Geldschein.

Eine im Oktober letzten Jahres veröffentlichte Studie der Bundesbank zur Bargeldnutzung zeigt, dass Bargeld in Deutschland weiterhin die beliebteste Zahlungsform ist. Demnach verwenden private Verbraucher bei 53 Prozent ihrer Einkäufe und Ausgaben Bargeld. Zwar ist der Anteil gegenüber dem Jahr 2008 leicht um rund fünf Prozent gesunken. Dennoch scheint die Entfernung vom Bargeld in Deutschland nur sehr langsam voranzugehen. Während 2008 im Schnitt jeder 118 Euro im Portemonnaie hatte, sind es aktuell noch 103 Euro.

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