BNP Paribas Behörden ermitteln wegen Insiderhandel

Wegen Verstößen gegen US-Sanktionen wurde gegen BNP Paribas im Juni eine Rekordstrafe verhängt. Nun haben Behörden Ermittlungen wegen des Verdachts auf Insiderhandel eingeleitet. Ins Visier geraten sind drei Top-Manager.

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Seit Anfang November ermitteln französische Behörden bei der Großbank BNP Paribas. Quelle: Reuters

Paris Die französische Justiz hat Vorermittlungen bei der Großbank BNP Paribas SA aufgenommen. Es geht um den Vorwurf des Insiderhandels.

Die Untersuchung habe Anfang November begonnen und es sei noch zu früh, um bestimmen zu können, welche Personen betroffen sein könnten, sagte ein Justizsprecher in Paris telefonisch gegenüber Bloomberg News. Weitere Einzelheiten wollte er nicht nennen. Die Strafverfolger können die Ermittlungen einstellen, wenn sie keine Anhaltspunkte für Fehlverhalten finden.

BNP Paribas war im Juni wegen Verstößen gegen Sanktionen der USA gegenüber Ländern wie Iran, Sudan und Kuba eine rekordhohe Geldbuße von 8,97 Mrd. Dollar auferlegt worden. Die französische Zeitschrift „Le Canard enchaîné” hatte berichtet, die Staatsanwaltschaft prüfe Aktienverkäufe von ranghohen Managern der BNP Paribas aus dem Jahr 2013 – einer Zeit, da US-Behörden die Geschäfte der Bank mit sanktionierten Ländern untersuchten. Die Zeitschrift gab keine Quellen für ihre Informationen an.

Der Bank-Vorsitzende Baudouin Prot, sein Vorgänger Michel Pébéreau, sowie Philippe Bordenave, einer der beiden Chefs für das Tagesgeschäft, verkauften 2013 fast 230.000 Bank-Aktien im Wert von rund 13 Mio. Euro. Das geht aus Offenlegungen im Geschäftsbericht hervor, der von der französischen Finanzmarktaufsicht AMF verlangt worden war.

BNP-Paribas-Sprecherin Julia Boyce wollte sich dazu nicht äußern, ebenso wenig wie ein Mitarbeiter der AMF in Paris.

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