Comdirect Rund 6500 Kunden von Software-Panne betroffen

Durch eine Datenpanne konnten Kunden der Direktbank Comdirect fremde Konten und Depots einsehen. Langsam wird das Ausmaß der Panne klar.

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Comdirect-Nutzer landeten nach dem Login nicht auf dem eigenen Konto, sondern auf fremden Konten. Quelle: dpa

Von der Software-Panne bei Comdirect waren nach Angaben des Online-Brokers rund 6500 Kunden betroffen. Sie landeten am Montag vergangener Woche beim Einloggen auf Konten oder Depots anderer Kunden oder mussten feststellen, dass andere Nutzer Einblick in ihr Konto hatten, wie Vorstandschef Arno Walter am Mittwoch in Frankfurt sagte. "Es ist etwas passiert, was nicht passieren darf", betonte er. Ein materieller Schaden sei aber keinem Kunden entstanden. Nun gehe es darum, das Vertrauen der Kunden wiederzugewinnen. Online-Banking sei immer noch sicher. "Es ist nicht mehr passiert, als wenn jemand seinen Kontoauszug liegen lässt oder seine Girokarte verliert", sagte Walter.

Bei den Kunden hatte sich der Comdirect-Chef bereits entschuldigt. Die meisten hätten Verständnis gezeigt. "Einige wenige" hätten angekündigt, ihr Konto zu kündigen, getan habe das bisher niemand, sagte Walter. Neun hätten um eine neue Kontonummer gebeten.

Die wichtigsten Antworten zur Comdirect-Datenpanne

Der Fehler sei bei fünf Prozent der 130.000 Comdirect-Kunden aufgetreten, die in den Stunden nach dem missglückten Software-Update online waren. Alle übrigen der zwei Millionen privaten Comdirect-Nutzer seien nicht betroffen. Das System hatte Kunden, die sich innerhalb weniger Zehntelsekunden auf dem gleichen Server angemeldet hatten, fehlgeleitet, wie Walter erläuterte. Bei Sicherheitstests sei das im Vorfeld nicht erkannt worden.

Comdirect hatte das Online-Bank-System neu gestartet, aber erst mehr als eine Stunde, nachdem die Bank den Fehler selbst bemerkt hatte und andere Maßnahmen nicht griffen. Comdirect prüfe noch, wie sich solche Fehler in Zukunft ausschließen ließen. Personelle Konsequenzen habe es bisher nicht gegeben. "Erst müssen wir eine klare Faktenlage haben", sagte Walter.

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