Deutsche Bank Co-Chef Fitschen übernimmt Spitze des Bankenverbandes

Mitten in einer der größten Imagekrisen der deutschen Bankengeschichte wohl keine angenehme Aufgabe: Jürgen Fitschen, Co-Chef der Deutschen Bank, wird Präsident des Bankenverbandes. Seine erste Aufgabe: Krisenbewältigung.

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Der neue BdB-Präsident, Deutsche-Bank-Vorstandschef Jürgen Fitschen. Quelle: dpa

Berlin Der einflussreiche Bankenverband wird künftig von Jürgen Fitschen geführt. Der 64-jährige Co-Chef der Deutschen Bank übernahm am Montag in Berlin offiziell das Präsidentenamt beim Bundesverband deutscher Banken. Eine seiner wichtigsten Aufgaben wird es sein, das Vertrauen in die Bankenbranche wiederherzustellen und das Image der Kreditwirtschaft nach der Finanzkrise und teuren Rettungsaktionen mit Hilfe der Steuerzahler aufzupolieren.

Bei seinem Amtsantritt betonte Fitschen denn auch, das Bankensystem in Deutschland stehe aufgrund deutlich erhöhter Kapitalbasis und verbessertem Risikomanagement heute deutlich robuster da als vor der Finanzkrise. Wo es Regulierungsdefizite gegeben habe, werde daran gearbeitet. Fitschen wandte sich erneut strikt gegen eine Trennung des risikoreichen Investmentbankings vom klassischen Kundengeschäft: „Das Geschäftsmodell der Universalbank hat sich bewährt und als Stabilitätsanker erwiesen.“

Der Bankenverband vertritt die privaten Geldhäuser. Deren Interessenlage geht allerdings - auch wegen der Unterschiede in Größe und Ausrichtung - teils sehr weit auseinander. Fitschen löst Andreas Schmitz an der Spitze des Verbandes ab.

Der Vorstandssprecher der Düsseldorfer Privatbank HSBC Trinkaus hatte die Präsidentschaft im März 2009 in der Finanzkrise übernommen.

Fitschen, der die Deutsche Bank seit Juni gemeinsam mit Anshu Jain führt, ist für drei Jahre als Verbandschef gewählt. Als Themen für die nahe Zukunft sieht der Verband neben der Debatte um Trennbanken auch die EZB-Bankenaufsicht sowie die Umsetzung der strengeren Eigenkapitalregeln „Basel III“.

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