Die weltgrößte Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) bangt um den Erfolg des Umbaus der Deutschen Bank. Die sehr niedrigen Zinsen und die Zurückhaltung der Kunden im Handel gefährdeten die Strategie, erklärte S&P am Dienstag.
Deshalb versah die Ratingagentur ihr "BBB+"-Rating mit einem negativen Ausblick. Damit drohe der Deutschen Bank eine Herabstufung auf "BBB", wenn sie es nicht rechtzeitig schaffe, ihr Geschäft auf Vordermann zu bringen und zugleich die Risiken abzubauen.
"BBB+" ist die achtbeste Note auf der 22-stufigen Skala von S&P. Die Bewertung steht für eine zufriedenstellende Kreditqualität und ist noch drei Stufen von der Einstufung als "Ramsch" entfernt, die bestimmten Investoren den Kauf von Anleihen des Emittenten verbietet.
"Wir sehen ein Risiko, dass es für die Deutsche Bank eine Herausforderung sein könnte, ihre Ziele im Rahmen der 'Strategie 2020' zu erreichen, wenn das operative Umfeld so widrig bleibt", heißt es in der S&P-Studie. Die größte deutsche Bank will ihre harte Kernkapitalquote auf mindestens 12,5 Prozent schrauben und die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) auf 4,5 Prozent verbessern.
Wenn sie das nicht schaffe, wäre es schwer für das Institut, noch mehr Kosten zu senken und die Bilanzrisiken noch stärker abzubauen, ohne das Kerngeschäft zu beschädigen, urteilt S&P. Die Jahre 2016 und 2017 seien die anspruchsvollste Phase des Umbaus.