Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat die angeschlagene Deutsche Bank kritisiert. „Ich wusste nicht, ob ich lachen oder wütend sein soll, dass die Bank, die das Spekulantentum zum Geschäftsmodell gemacht hat, sich jetzt zum Opfer von Spekulanten erklärt“, sagte der SPD-Chef und Vizekanzler am Sonntag während seiner Reise in den Iran. „Ich mache mir Sorgen um die Menschen, die bei der Deutschen Bank beschäftigt sind.“
Hintergrund sind Äußerungen von Deutsche-Bank-Chef John Cryan, der Spekulanten für den Absturz des Börsenkurses verantwortlich gemacht hat, die das Vertrauen in das Institut schwächen wollten.
Die Deutsche Bank steht unter hohem Druck. Die Folgen der Niedrigzinsen und die immer strengeren Regeln der Aufsichtsbehörden lasten schwer auf den Geschäften der Großbank. Auslöser für die große Nervosität der vergangenen Tage ist die Drohung der US-Justiz, der Bank für Vergehen mit Hypothekenpapieren eine Strafe von 14 Milliarden US-Dollar aufzubrummen.
Nachdem einige Hedgefonds Geld bei der Bank abgezogen hatten, fiel die Aktie am Freitag erstmals unter die Marke von 10 Euro.
Das Bundesfinanzministerium hatte vergangene Wochen einen Bericht der "Zeit" zurückgewiesen, wonach die Regierung an Rettungsplänen für die Deutsche Bank arbeite.