Deutsche Banken Stellenabbau beschleunigt sich

Deutsche Banken haben im vergangenen Jahr so viele Arbeitsplätze abgebaut wie seit 2004 nicht mehr.

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Die Bankenskyline von Frankfurt am Main Quelle: dpa

Ende 2015 arbeiteten in der Branche noch 627.150 Menschen, zwei Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) am Dienstag mitteilte. Die Arbeitsplatzverluste in der von Filialabbau und schrumpfenden Einnahmen geprägten Branche haben sich damit beschleunigt: Im Schnitt bauten die Banken seit 2000 im Jahr 1,3 Prozent der Stellen ab. Den größten Stellenabbau erlebten 2015 die Sparkassen, die ihre Belegschaft um 2,7 Prozent reduzierten, mit 233.700 Mitarbeitern aber immer noch der größte Arbeitgeber der Branche sind.

Volks- und Raiffeisenbanken beschäftigten mit 161.800 Ende 2015 zwei Prozent weniger Mitarbeiter als ein Jahr zuvor. Der Abbau bei den privaten Banken und Bausparkassen fiel mit 1,1 Prozent relativ glimpflich aus. Allerdings haben sie seit der Finanzkrise 2007 zwölf Prozent der Stellen gestrichen, bei den Sparkassen (acht Prozent) und den Genossenschaftsbanken (drei Prozent) waren es deutlich weniger. Insgesamt beschäftigt die Branche acht Prozent weniger Menschen als 2007.

Und der Abbau dürfte auch 2016 weitergehen. Die Deutsche Bank will im Zuge der Ausdünnung des Filialnetzes allein im Inland mehr als 3000 Stellen streichen. Und auch bei der Commerzbank wird im Zuge der neuen Strategie, die im Herbst vorgestellt werden dürfte, ein weiterer Stellenabbau erwartet.

Wo die meisten Filialen geschlossen werden
Deutsche Bank Quelle: dpa
Dresden Quelle: dpa
Rathaus in Saarbrücken Quelle: dpa
Bremen Quelle: dpa
Erfurt Quelle: dpa
Schloss Sanssouci in Potsdam Quelle: dpa
Mainz Quelle: dpa

Die Schließung vieler Filialen wirkt sich laut AGV Banken auch auf die Lehrstellen im privaten Bankgewerbe aus. Die Ausbildungsquote - die Zahl der Auszubildenden im Verhältnis zur Stammbelegschaft - sank 2015 auf 5,0 (2014: 5,5) Prozent. Zum einen wüssten die Banken, dass sie im Privatkundengeschäft künftig weniger Personal brauchten, zum anderen seien sie nicht mehr wie früher bereit, deutlich über den eigenen Bedarf hinaus auszubilden, erklärten die Arbeitgeber.

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