DVB Bank Schiffskrise reißt Geldhaus in die roten Zahlen

Die Schiffskrise setzt der DVB Bank zu: Für 2016 erwartet das Geldhaus momentan ein Ergebnis im zweistelligen negativen Millionenbereich. Denn für ausfallgefährdete Kredite muss es mehr Geld zurücklegen als geplant.

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Für 2016 erwartet die DVB Bank wegen der Schiffskrise rote Zahlen. Quelle: dpa

Die Krise in der Schifffahrt macht dem Frankfurter Transportfinanzierer DVB Bank schwer zu schaffen. Die DZ-Bank-Tochter kassierte am Mittwoch ihre Prognose und rechnet im laufenden Jahr nun mit roten Zahlen.

Statt eines Gewinns nahe des Vorjahreswertes von 46 Millionen Euro sei nun ein Ergebnis „im zweistelligen negativen Millionenbereich“ zu erwarten, teilte das Institut mit. Wegen der sich weiter verschärfenden Schiffskrise müsse die Bank mehr Geld für ausfallgefährdete Kredite zurücklegen als geplant. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft werde 2016 vermutlich über dem Vorjahreswert von 142 Millionen Euro liegen – schon das war ein Höchststand in der Geschichte der DVB.

Die Flaute in der Schifffahrt, die seit über acht Jahren unter Überkapazitäten leidet, hat sich zuletzt wegen des schwächeren Wachstums in China und des mauen Welthandels noch einmal verschärft. Das setzt deutschen Banken, die zusammen knapp 100 Milliarden Dollar an die Branche verliehen haben, besonders zu.. Die NordLB erwartet in diesem Jahr ebenfalls rote Zahlen, aber auch andere Institute wie die HSH Nordbank und die Deutsche Bank müssen viel Geld für ausfallgefährdete Darlehen zurücklegen.

Die DVB Bank hat gut elf Milliarden Euro an die Schiffsbranche verliehen, zudem gut zwei Milliarden Euro für die Finanzierung von Öl-Plattformen und dafür nötige Versorgungs- und Spezialschiffe. Wegen der Branchenkrise brach der DVB-Gewinn bereits im ersten Halbjahr um über 80 Prozent auf 11 Millionen Euro ein, die harte Kernkapitalquote sank um 3,7 Prozentpunkte auf 12,6 Prozent.

Für eine Kapitalerhöhung sieht das Institut derzeit aber keinen Bedarf. Die Kernkapitalquote des Geldhauses werde trotz des erwarteten Verlusts im laufenden Jahr „angemessen bleiben“, erklärten die Frankfurter.

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