Falsche Hypothekendeals Goldman Sachs muss sich Sammelklage stellen

Rückschlag für Goldman Sachs: Ein New Yorker Gericht lässt eine Sammelklage anstelle von Einzelverfahren gegen die US-Großbank zu. Die Bank steht im Verdacht, falsche Hypothekendeals verkauft zu haben.

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Sammelklage statt Einzelverfahren: Die US-Großbank Goldman Sachs steht im Verdacht, falsche Hypothekenpapiere verkauft zu haben. Quelle: dpa

New York Die US-Großbank Goldman Sachs muss sich wegen des Verdachts auf Betrug mit strukturierten Kreditprodukten vor der Finanzkrise einer Sammelklage stellen. Ein Bundesgericht in Manhattan lehnte am Donnerstag den Einwand der Bank ab, wonach die zahlreichen Fälle zu unterschiedlich gelagert seien, um sie in einem einzigen Verfahren zu bündeln.

Richter Victor Marrero argumentierte genau umgekehrt: Gerade weil die Materie relativ komplex und die Anzahl der Klage vergleichsweise groß sei, würden Einzelverfahren die Kosten nur unnötig in die Höhe treiben und Ressourcen an den Gerichten verschwenden. Eine Sammelklage sei deshalb sinnvoller. Ein Sprecher von Goldman Sachs lehnte eine Stellungnahme ab.

Wie viele andere Banken steht Goldman Sachs im Verdacht, seinen Kunden in den Jahren vor der Finanzkrise 2008 bewusst falsch bewertete Hypothekenpapiere verkauft zu haben. Ähnlich wie zuvor schon JPMorgan und UBS hatte die Deutsche Bank vor Weihnachten den Rechtsstreit über den Verkauf fragwürdiger US-Hypothekenpapiere aus der Zeit von 2005 bis 2007 beigelegt und dafür eine hohe Geldstrafe akzeptiert.

Die Zahlung von 1,4 Milliarden Euro war der größte Vergleich in der Geschichte des deutschen Branchenprimus. Inzwischen steht der Verdacht im Raum, dass die Großbanken auch in den Jahren nach der Finanzkrise mit bewusst falsch bewerteten Hypothekenpapieren gehandelt haben.

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