Finanzmarktaufsicht Staat New York nimmt Credit Suisse ins Visier

Im Steuerstreit mit den USA steht die Schweizer Großbank Credit Suisse weiter im Fokus. Einem Insider zufolge ermittelt jetzt auch der Staat New York wegen Steuerhinterziehung gegen das Institut.

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Das amerikanische Justizministerium ermittelt seit 2011 gegen Credit Suisse wie gegen rund ein Dutzend weitere Banken wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung. Quelle: dpa

New York/Zürich Im Steuerstreit mit den USA hat nach dem US-Justizministerium auch der US-Bundesstaat New York die Schweizer Großbank Credit Suisse ins Visier genommen. Die New Yorker Finanzmarktaufsicht geht einem Insider zufolge der Frage nach, ob die Bank im Zusammenhang mit für Steuerhinterziehung geschaffene Scheinfirmen falsche Angaben gemacht hat. Die Behörde habe von der Bank entsprechende Dokumente angefordert, erklärte eine mit der Sache vertraute Person. Credit Suisse wollte zu der Angelegenheit am Montag keine Stellung nehmen.

Das amerikanische Justizministerium ermittelt seit 2011 gegen Credit Suisse wie gegen rund ein Dutzend weitere Banken wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung. In der vergangenen Woche teilte die Bank in ihrem Geschäftsbericht mit, sie habe die Rückstellungen für eine mögliche Strafe im Rahmen eines Vergleichsverfahrens um 425 Millionen auf 895 Millionen Franken (730 Millionen Euro) erhöht.

Daraus zogen Analysten den Schluss, dass die Bank in den Verhandlungen mit dem Justizministerium einen wichtigen Schritt weitergekommen ist. Ein solcher Vergleich würde wie schon beim Rivalen UBS darauf hinauslaufen, dass die Amerikaner im Gegenzug für eine saftige Geldstrafe auf eine Strafverfolgung der Bank verzichten. In diesem Zusammenhang strebe das Ministerium allerdings an, dass sich eine Tochtergesellschaft der Credit Suisse schuldig bekenne, berichtete die "New York Times" am Sonntag.

UBS hatte vor einigen Jahren 780 Millionen Dollar (640 Millionen Franken) Strafe gezahlt. Die jüngsten Marktspekulationen gingen nach Angaben von Analysten im Fall von Credit Suisse von einem Betrag zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Franken aus.

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