Goldman Sachs und Bank of America Großbanken droht schärfere Regulierung

Um das Finanzsystem krisenfester zu machen, will die EU ausländische Großbanken dazu verpflichten, Zwischenholdings in der EU zu unterhalten. Sie will so die europäischen Tochtergesellschaften besser kontrollieren.

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Die EU will ausländische Großbanken wie Goldman Sachs stärker regulieren. Quelle: AP

Großbanken aus Übersee müssen sich auf eine schärfere Regulierung in der Europäischen Union einstellen. Insgesamt 19 ausländische Institute sollen künftig eine neue Zwischenholding für ihre Tochtergesellschaften in der EU schaffen, wie aus einem EU-Dokument hervorgeht, das Reuters einsehen konnte. Betroffen sind unter anderem die US-Institute Goldman Sachs, Bank of America sowie Credit Suisse und Nomura aus Japan. Die EU-Kommission will ausländische Großbanken in der Ländergemeinschaft strenger kontrollieren und dadurch die Branche insgesamt krisenfester machen. Sie hatte im November erstmals solche Pläne vorgestellt.

Laut dem Dokument gehören in der EU 42 Prozent aller Banken-Tochtergesellschaften zu ausländischen Instituten. Aber die Bankenaufseher haben bislang kaum Zugang zu deren Unternehmensdaten und können somit nur schwer beurteilen, wie sich die Geschäfte über Ländergrenzen hinweg entwickeln. Der Vorschlag muss noch von den Mitgliedsländern und dem EU-Parlament genehmigt werden, bevor er Gesetzeskraft erlangt. Bis dahin sind noch viele Änderungen möglich.

Eine noch schärfere Regulierung, wie sie die Europäische Zentralbank (EZB) und die Brüsseler Bankenabwicklungsbehörde SRB gefordert hatten, ist offenbar von der EU nicht geplant. Sie hatten sich dafür ausgesprochen, dass auch EU-Zweigstellen ausländischer Großbanken in die neue EU-Holdinggesellschaft mit einbezogen werden. Während Tochtergesellschaften im jeweiligen Land, in dem sie tätig sind, beaufsichtigt werden, gilt dies häufig nicht für Zweigstellen. Diese werden zumeist vom Heimatland des Instituts überwacht.

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