Griechenland & Spanien S&P betätigt Banken ordentliche Noten

Trotz Kapitallücken bestätigt Standard & Poor's vier griechischen Banken die Bonität. Auch das krisengeschwächte Land Spanien bekommt weiterhin ein BBB - zwei Stufen über dem sogenannten „Ramschniveau“.

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Die Ratingagentur Standard & Poor's. Quelle: dpa

Frankfurt Die Ratingagentur Standard & Poor's hat nach dem europäischen Banken-Stresstest die Bonitätsnoten von vier griechischen Banken bestätigt. Trotz der beim Banken-Stresstest zu Tage getretenen Kapitallücken bei der Eurobank und der National Bank of Greece sieht S&P keinen Grund für eine Herunterstufung, wie die Ratingagentur am Freitag mitteilte.

Das aktuelle Rating von "CCC+" spiegele die Risiken bereits hinreichend wider. Bei der Eurobank hatte sich im Gesundheitscheck eine Kapitallücke von 1,76 Milliarden Euro aufgetan, bei der National Bank of Greece von 0,93 Milliarden Euro.

Auch die Bonitätsnoten der Alpha Bank und der Piraeus Bank, die den Stresstest bestanden hatten, beließ die Ratingagentur bei "CCC+". Der Ausblick sei bei allen vier Banken stabil, erklärte S&P.

Mit der Bonitätsnote "CCC+" gelten die Papiere der griechischen Banken zwar als hochriskant, S&P rechnet aber nicht mit kurzfristigen Zahlungsausfällen. Die EU werde Griechenland weiter unterstützen und die griechische Wirtschaft stabilisiere sich allmählich, erklärten die Bonitätswächter. Zwischen Juli und September hatte Griechenland mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,7 Prozent zum Vorquartal das stärkste Wachstum aller Euro-Länder geschafft.

Auch Spaniens Kreditnote bestätigt die Ratingagentur. Sie liege weiter bei „BBB“, teilte S&P am Freitagabend mit. Das sind zwei Stufen über dem sogenannten „Ramschniveau“, mit dem die Bonitätswächter besonders riskante Anlagen kennzeichnen wollen. Der Ausblick für die Bonitätsnote sei stabil. Das bedeutet, dass Ratingänderungen zunächst nicht zu erwarten sind.

S&P bescheinigt dem krisengeschwächten Land Reformfortschritte. Auch habe sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt leicht gebessert. Die privaten Haushalte hätten ihre Verschuldung in den letzten Jahren verringert, die Schulden des Staates seien dagegen gewachsen.

Große Risiken sehen die Bonitätsprüfer in der nationalen Politik: Die im kommenden Jahr stattfindenden Parlamentswahlen könnten die politische Landschaft zersplittern, heißt es in einer Mitteilung. Eine Abspaltung Kataloniens vom spanischen Zentralstaat erwartet S&P derweil nicht.

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