München Die Schadenersatzforderungen der verstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate gegen drei frühere Vorstandsmitglieder belaufen sich auf insgesamt 220 Millionen Euro. Das sagte eine Sprecherin des Landgerichts München am Mittwoch und bestätigte damit einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwoch). Vom ehemaligen Vorstandschef Georg Funke und zwei weiteren früheren Vorstandsmitgliedern verlangt eine Tochterfirma der HRE 52 Millionen Euro, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Eine weitere Klage, die nur gegen die beiden anderen Ex-Vorstandsmitglieder und nicht gegen Funke gerichtet ist, beläuft sich auf 168,5 Millionen Euro. Bereits am Vortag war bekanntgeworden, dass die HRE gegen ehemalige Vorstände Klage bei dem Gericht eingereicht hat.
Laut „SZ“ beläuft sich die Manager-Haftpflichtversicherung der HRE auf 150 Millionen Euro. Mit den beiden Klagen könne die Immobilienbank versuchen, diese 150 Millionen Euro bei den Versicherern geltend zu machen, hieß es in dem Bericht. Von Funkes Anwalt war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Der frühere HRE-Chef hatte in der Vergangenheit aber stets jede Schuld am Beinahe-Zusammenbruch der Immobilienbank im Jahr 2008 von sich gewiesen.
Die Klage wurde bereits im Oktober vergangenen Jahres eingereicht. Darin wirft die HRE den früheren Managern pflichtwidrige Kreditentscheidungen vor. Nach Angaben der Gerichtssprecherin geht es um unterschiedliche Komplexe. Die Ex-Vorstände hätten bereits Gelegenheit zur schriftlichen Erwiderung der Klage gehabt, jetzt sei die HRE am Zug und habe dafür eine Frist bis 10. Dezember gesetzt bekommen. Mit einer Verhandlung sei erst im kommenden Jahr zu rechnen.