Die Hypovereinsbank hat nach einem Zeitungsbericht drei ehemalige Vorstandsmitglieder wegen fragwürdiger Aktiendeals früherer Jahre auf rund 180 Millionen Euro Schadenersatz verklagt.
Der Aufsichtsrat werfe den drei Managern die Verletzung ihrer Vorstandspflichten vor, weil sie von 2005 bis 2008 sogenannte Cum-Ex-Aktiengeschäfte nicht unterbunden hätten, berichtete das „Handelsblatt“ (Mittwoch) unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Die Bank wollte den Bericht am Mittwoch nicht kommentieren.
Bei Cum-Ex-Deals wurden Wertpapiere börsennotierter Unternehmen rund um den Dividendenstichtag rasch hintereinander zwischen mehreren Beteiligten hin- und hergeschoben. In der Folge wurden mehrfach Bescheinigungen über Kapitalertragssteuern ausgestellt, die gar nicht gezahlt wurden. Der Staat soll durch solche Geschäfte, die auch andere Marktteilnehmer betrieben haben sollen, um Milliarden gebracht worden sein. Erst 2012 wurde eine entsprechende Gesetzeslücke geschlossen.
So soll das neue Filialnetz der Commerzbank aussehen
Die Commerzbank hat aktuell 1.050 Filialen mit 12.000 Mitarbeitern. Langfristig sollen an zentralen Standorten – an Bahnhöfen, in Fußgängerzonen - 65 bis 100 Flagship-Filialen entstehen, die sich sowohl an Geschäfts- als auch an Privatkunden richten und auch die Vermögensberatung – Stichwort: Wealth Management - übernehmen. Die ersten dieser Filialen wurden in Berlin und Stuttgart getestet. "Das hat im Großen und Ganzen funktioniert", sagte Privatkundenvorstand Michael Mandel. Die nächsten sollen in Bochum, Bremen und Hannover eröffnet werden.
Die klassische Filiale mit einer Kasse sowie den typischen Schalterbeamten und den entsprechenden Beratungsangeboten soll erhalten bleiben.
Zusätzlich soll es reine Beratungsfilialen geben. Geld einzahlen, abheben oder Währungen wechseln geht hier nicht.
In den geplanten Cityfilialen werden Kunden die alltäglichen Bankgeschäfte erledigen können, aber keine Beratung für komplexe Finanzprodukte bekommen. Für eine Baufinanzierung oder Vermögensberatung müssen die Kunden größere Zweigstellen aufsuchen.
Die HVB musste wegen der Geschäfte hohe Steuerrückzahlungen leisten und viel Geld in die Aufklärung der Fälle stecken. Auch verhängte die Staatsanwaltschaft Köln ein Bußgeld von 9,8 Millionen Euro. Für einen Großteil der Schäden sollten die aus HVB-Sicht verantwortlichen Vorstände nun in Haftung genommen werden, hieß es in dem Bericht. Die Klage sei bereits Ende August bei Gericht eingereicht worden.
Bereits Anfang März hatte die Zeitung berichtet, dass ein vom HVB-Aufsichtsrat in Auftrag gegebenes Gutachten zu dem Schluss gekommen sei, dass die Manager Risikohinweise missachtet und damit ihre Pflichten verletzt hätten und sich nun möglicherweise auf Schadenersatzforderungen einstellen müssten. Auch diesen Bericht hatte die Bank nicht kommentiert.