In der Chefetage Aktionäre fordern Ämtertrennung bei JP Morgan

Jamie Dimon ist sowohl Vorstandschef als auch Vorsitzender des Verwaltungsrats bei der US-Bank JP Morgan. Eine Aktionärsgruppe fordert nun eine Ämtertrennung, um die Bank effizienter zu führen und Vertrauen zu gewinnen.

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Jamie Dimon, Chef von JP Morgan, soll sich künftig auf einen Job konzentrieren. Quelle: Reuters

New York Eine Aktionärsgruppe der US-Bank JPMorgan will nicht mehr länger hinnehmen, dass Jamie Dimon Vorstandschef und zugleich auch Vorsitzender des Verwaltungsrates ist. Künftig solle nicht mehr eine Person beide Ämter besetzen, hieß es am Montag in einem Antrag der Gruppe, der verschiedene Vermögensverwalter angehören. Durch eine Trennung könne die Bank effizienter geführt und das Vertrauen zu den Regulierungsbehörden wieder hergestellt werden. Der JP Morgan-Verwaltungsrat empfahl den Aktionären, den Vorschlag abzulehnen und erklärte, die Bank weise unter der aktuellen Führungsstruktur starke Ergebnisse aus.

Der Verwaltungsrat bei US-Konzernen hat ähnliche Aufgaben wie in Deutschland der Aufsichtsrat. Durch eine Trennung, so die Aktionärsgruppe, könne der strukturelle Konflikt beendet werden, den es derzeit gebe, weil der Vorstandschef sein eigener Vorgesetzter sei. Eine Neuaufteilung würde klären, wo die Macht des Vorstandschefs ende und die des Verwaltungsrats beginne.

Vergangene Woche hatte JPMorgan einen Rekordgewinn für das erste Quartal vermeldet. Im Vorjahr hatte es milliardenschwere Fehlspekulationen gegeben. Damals hatte ein Londoner Händler mit dem Spitznamen "der Wal" mit hochriskanten Wetten Milliarden in den Sand setzte. Das schadete dem Ruf der Bank. Das US-Justizministerium, die US-Börsenaufsicht und die britische Finanzaufsicht ermittelten. Dimon selbst hatte eingeräumt, Fehleinschätzungen und gravierende Management-Fehler hätten den Spekulationsverlust mit verursacht.

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