Italienische Krisenbank Monte dei Paschi braucht womöglich mehr Geld

Mit einer Kapitalerhöhung wollte die Krisenbank Monte Paschi drei Milliarden Euro einsammlen, um den EZB-Stresstest bestehen zu können. Einem Bericht zufolge könnte die Kapitalerhöhung aber auch deutlich höher ausfallen.

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2013 hatte der italienische Staats Monte dei Paschi mit über vier Milliarden Euro gestützt, doch die Bank muss weiteres Kapital einsammeln. Quelle: AFP

Mailand/Rom Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi wird womöglich ihre geplante Kapitalerhöhung aufstocken, um den anstehenden Stresstest durch die EZB bestehen und Staatshilfen zurückzahlen zu können. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge könnte die Finanzspritze dann statt drei Milliarden bis zu fünf Milliarden Euro einbringen. Die drittgrößte Bank des Landes teilte am Dienstag mit, vor dem Hintergrund des Stresstests und nach Diskussionen mit der italienischen Notenbank nun zu prüfen, wie viel Kapital gebraucht werde. Die Zahl von fünf Milliarden wurde aber nicht bestätigt.

An der Börse in Mailand kamen die Überlegungen nicht gut an: Die ohnehin gebeutelten Monte-Paschi-Aktien gab um mehr als sieben Prozent nach.

Die Aufstockung müsse noch von mehreren Gremien der Bank und einer außerordentlichen Aktionärsversammlung gebilligt werden, berichtete Ansa. Daher sei eine Verschiebung des Vorhabens auf Juni wahrscheinlich.

Italien hatte die Traditionsbank aus der Toskana 2013 mit 4,1 Milliarden Euro gestützt. Die Schuldenkrise in der Euro-Zone und ein Derivate-Skandal hatten das Institut in Schieflage gebracht. Die geplante Kapitalerhöhung von drei Milliarden Euro ist Teil der Auflagen durch die Europäische Union im Zuge der Genehmigung der Staatshilfen. Inklusive Monte Paschi hatten zuletzt acht italienische Banken angekündigt, insgesamt acht Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufnehmen zu wollen.

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