New York Wall-Street-Banken unter Führung von Goldman Sachs starten einen eigenen Chat- und Kommunikationsdienst und machen damit dem Platzhirschen Bloomberg Konkurrenz. Nach zweijähriger Entwicklungsarbeit wird Goldman gemeinsam mit 13 Partnern noch am Mittwoch eine Investition von 66 Millionen Dollar in das neue Unternehmen Symphony Communication Services ankündigen, wie aus dem Entwurf einer Pressemitteilung hervorgeht, den die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte.
Symphony werde Geldhäusern, anderen Firmen und auch Individuen ermöglichen, ihre gesamte digitale Kommunikation auf einer Plattform zu bündeln - darunter Kurznachrichtendienste, Emails und SMS. Eine erste Version soll Anfang 2015 online gehen.
Bloomberg dominiert seit Jahren die Messaging-Anwendung an der Wall Street. Das Programm ist aber ein geschlossenes System und Bestandteil der Nachrichten-, Daten- und Handelsterminals von Bloomberg, die im Jahr rund 20.000 Dollar kosten. Das neue System soll eine Open-Source-Anwendungen sein - das bedeutet, dass der Quellcode offen zugänglich ist und auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten werden kann.
Auch Bloomberg-Konkurrent Thomson Reuters bietet den Kunden ein Chatsystem, das mehr als 200.000 angemeldete Nutzer hat. Bei Bloomberg sind es rund 320.000. Thomson Reuters arbeitete zudem mit dem Datenanbieter Markit und Banken wie Goldman Sachs zusammen, um ein offenes Messaging-Netz zu schaffen.
Zu den investierenden Geldhäusern gehören Morgan Stanley, JPMorgan Chase & Co, Bank of America, Deutsche Bank, BlackRock und der Hedge-Fonds Maverick Capital.