Konzernumbau zahlt sich aus UniCredit steigert Gewinn

UniCredit kann nach dem Verkauf des Vermögensverwalters Pioneer einen Gewinnsprung verzeichnen. Unterm Strich wies die italienische Großbank einen Gewinn von fast drei Milliarden Euro aus.

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Unicredit hat im jüngsten Quartal einen Milliardengewinn eingefahren Quelle: dpa

Der Verkauf des Vermögensverwalters Pioneer hat der italienischen Großbank UniCredit zu einem Gewinnsprung verholfen. Unter dem Strich wies das Institut am Dienstag einen Gewinn von 2,82 Milliarden Euro aus. UniCredit hatte im Dezember den Verkauf von Pioneer an den französischen Vermögensverwalter Amundi vereinbart. Die Transaktion wurde im Juli vollzogen und brachte UniCredit im jüngsten Quartal einen Buchgewinn von 2,1 Milliarden Euro.

Auch im Tagesgeschäft zahlt sich der Sanierungskurs von Konzernchef Jean-Pierre Mustier allmählich aus. Ohne die Erlöse aus dem Verkauf von Pioneer und andere Einmaleffekte verdoppelte das größte italienische Geldhaus den Gewinn fast auf 838 Millionen Euro von 447 Millionen Euro vor Jahresfrist - vor allem dank geringerer Belastungen durch faule Kredite.

Mustier hat der Bank nach seinem Amtsantritt im Sommer vergangenen Jahres einen harten Sparkurs verordnet, dem bis 2019 insgesamt 14.000 Stellen zum Opfer fallen. Mit einer 13 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung - der größten in der Wirtschaftsgeschichte Italiens - hat der Franzose die Löcher in der Bilanz gestopft. UniCredit verkaufte wacklige Darlehen im Umfang von 17,7 Milliarden Euro mit hohen Abschlägen an die Allianz-Fondsgesellschaft Pimco und den US-Finanzinvestor Fortress. Das half dem Geldhaus im dritten Quartal: Die Aufwendungen für faule Kredite fielen auf rund 600 Millionen Euro - vor Jahresfrist waren es noch eine Milliarde Euro. Die Personalausgaben sanken um fast fünf Prozent.

Insidern zufolge schaut sich Mustier bereits nach möglichen Partnern um, um nach Abschluss des Konzernumbaus in zwei Jahren schnell handeln zu können. Dabei habe er auch ein Auge auf die Commerzbank geworfen und gegenüber der Bundesregierung sein Interesse signalisiert, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen vor wenigen Wochen.

UniCredit veröffentlichte die Bilanz zwei Wochen früher als geplant, weil einige Zahlen irrtümlich in einer Investorenpräsentation enthalten waren.

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