Sind die Einlagen bei Sparkassen sicherer als bei anderen Banken?
Bislang hat noch kein Sparkassen-Sparer Geld durch die Schieflage eines Instituts verloren. Die Sparkassen sichern sich gegenseitig mit einem Haftungsverbund, der Pleiten und den folgenden Ausfall von Ersparnissen verhindern soll. In Notfällen stützen sich die Sparkassen einer Region gegenseitig, gesunde Institute übernehmen dann marode Partner. Zusätzlich bilden alle rund 430 deutschen Sparkassen einen zentralen Haftungsverbund. Private Banken sind dagegen nicht verpflichtet, sich gegenseitig zu retten. Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro schützen viele private Banken die Konten ihrer Kunden zusätzlich durch Mitgliedschaft in einem freiwilligen Einlagensicherungsfonds. Systemkrisen, die den gesamten Bankensektor erfassen, dürften sowohl die Einlagensicherung der Privatbanken als auch den Haftungsverbund der Sparkassen überfordern.
Die zehn größten Sparkassen in Deutschland
Mit einer Bilanzsumme von 10,8 Milliarden Euro (2010) ist die Sparkasse Bremen die zehntgrößte Sparkasse in Deutschland. In dem kleinen Bundesland arbeiten 1.580 Menschen bei der Sparkasse.
Die Sparkasse in der sächsischen Landeshauptstadt kam im Jahr 2010 auf eine Bilanzsumme von 11,4 Milliarden Euro. Bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden arbeiten 1.782 Angestellte in 143 Filialen.
Mit einer Bilanzsumme von etwas weniger als 11,9 Milliarden Euro liegt die Stadtsparkasse Düsseldorf rund eine halbe Milliarden Euro vor dem Dresdner Sparkassenableger.
2010 kam die Nassauische Sparkasse mit Sitz in Wiesbaden auf eine Bilanzsumme von 11,9 Milliarden Euro. Sie kommt auf 234 Filialen - so viele wie keine andere Sparkasse.
Die Sparkasse Hannover ist die sechstgrößte Sparkasse in Deutschland. Das Geldhaus in der niedersächsischen Landeshauptstadt hat in der Bilanz 2010 eine Summe von 12,6 Milliarden Euro ausgewiesen.
Die Stadtsparkasse München ist - wenig überraschend - das größte Mitglied des Sparkassenverbands Bayern. Deutschlandweit reicht es mit einer Bilanzsumme von 15,5 Milliarden Euro für Rang fünf.
Die viertgrößte Deutsche Sparkasse liegt in Hessen. Die Frankfurter Sparkasse kommt auf eine Bilanzsumme von rund 17,3 Milliarden Euro - mit 1.835 Mitarbeitern. In München sind es zum Vergleich 3.170 Angestellte.
Die Kreissparkasse Köln auf Rang drei knackt als erste die Marke von 20 Milliarden Euro. Im Jahr 2010 hat sie eine Bilanzsumme von rund 25 Milliarden Euro ausgewiesen.
Auch Rang zwei geht nach Köln. Die Sparkasse KölnBonn ist mit 29,7 Milliarden Euro (2010) noch ein bisschen größer als die Kreissparkasse Köln.
Mit Abstand die größte Sparkasse in Deutschland ist die Hamburger Sparkasse. Die Haspa kam im Jahr 2010 auf eine Bilanzsumme von 38,7 Milliarden Euro. Sie hat auch die meisten Angestellten aller Sparkassen - 5.625 Mitarbeiter.
Gefährdet die EU-Bankenunion die Einlagensicherung der Sparkassen?
Ja, denn Brüssel strebt eine zentrale Sicherung für alle Sparkonten in der EU an. Damit will Europa zwar nicht direkt auf das Geld der deutschen Sparkassen-Sparer zugreifen, sondern auf die vom Haftungsverbund aufgebauten Sicherheitspolster. Bei Notfällen im europäischen Bankensystem würden die Notgroschen jedoch wahrscheinlich zuerst nach Südeuropa fließen, um marode spanische oder griechische Banken zu retten. Für die Sicherung deutscher Spareinlagen wäre dann viel weniger oder kein Geld mehr da. Die Sparkassen haben sich heftig gegen die EU-Pläne zur zentralen Einlagensicherung gewehrt, die Politik hat eine Entscheidung daher auf die lange Bank geschoben.