Die britische Lloyds Banking Group will 3000 Arbeitsplätze streichen und 200 Filialen schließen. Die am Donnerstag angekündigten Streichungen sind die ersten großen, seit Großbritannien Ende Juni für einen Austritt aus der Europäischen Union stimmte.
Die Finanzdienstleistungsgruppe weitet ihr Kosteneinsparungsprogramm nach eigenen Angaben wegen eines sich verändernden Verbraucherverhaltens aus. Zudem werde erwartet, dass Zinssätze als Folge des Referendums länger als erwartet niedrig bleiben.
Die Kürzungen entsprechen in etwa vier Prozent der Belegschaft von Lloyds und fast zehn Prozent des Filialnetzes des Unternehmens. Sie kommen zu zuvor bekanntgegebenen Reduzierungen hinzu und sollen zusätzliche 400 Millionen Pfund (etwa 477 Millionen Euro) jährlich einsparen.
„Nach dem EU-Referendum ist der Ausblick für die Wirtschaft des Vereinigten Königreichs unsicher“, sagte Vorstandschef António Horta-Osório in einer Stellungnahme. „Während die genauen Auswirkungen von einer Reihe von Faktoren abhängen, darunter EU-Verhandlungen und politische und wirtschaftliche Ereignisse, erscheint eine Wachstumsverlangsamung wahrscheinlich“, sagte er weiter.
Niedrige Zinssätze wirken sich auf die Profite von Banken aus, indem sie ihre Margen reduzieren. Für Firmen wie Lloyds ergeben sich daraus Probleme. Manche Analysten haben prognostiziert, dass die Wirtschaft nach der EU-Abstimmung zum Stillstand kommen oder gar zurückgehen werde.