Metalle und Energieprodukte Barclays will Rohstoffgeschäft loswerden

Damit Banken nicht mehr unkontrolliert mit Rohstoffen zocken, forderten die Aufsichtsbehörden nach Ausbruch der Finanzkrise mehr Kapitalsicherheiten. Viele Banken ziehen sich aus dem Segment zurück – so auch Barclays.

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Geschäfte mit Rohstoffen wie etwa Nickel sind mit strengeren Auflagen verbunden. Das macht sie zunehmend unattraktiv für Banken. Quelle: dpa

London Die britische Bank Barclays trennt sich von einem Großteil ihres Rohstoffhandels. Betroffen sind etwa Energie, Agrarprodukte und bestimmte Metalle, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Dagegen werde der Handel mit Edelmetallen, einigen Papiere für Öl und Gas sowie Indexprodukten fortgesetzt. Die Geschäfte sollen künftig vor allem elektronisch abgewickelt werden. Wie viele Stellen in dem Bereich mit seinen 160 Mitarbeitern wegfallen sollen, gab die Bank nicht bekannt.

Im Rohstoffbereich zählte Barclays bislang zu den fünf wichtigsten Banken der Welt. Mit der Streichung folgt der Konzern einem Trend in der Branche: Weil die Institute für den Rohstoffhandel auf Anweisung der Aufsichtsbehörden mehr Geld vorhalten müssen, wirft das Geschäft weniger Gewinne ab. Die neuen Vorschriften wurden als Lehre aus der Finanzkrise erlassen, in der viele Banken mit Geld der Steuerzahler gerettet wurden. Auch Konkurrenten wie JPMorgan Chase oder die Deutsche Bank ziehen sich aus dem Rohstoffbereich zurück. Bei ihnen fallen die Änderungen aber drastischer aus.

Barclays-Chef Antony Jenkins will seine Pläne für das Investmentbanking am 08. Mai vorstellen. Als Sparmaßnahme könnten bei der Bank Tausende Stellen wegfallen. Bereits an diesem Donnerstag findet die Hauptversammlung von Barclays statt. Bei früheren Veranstaltungen war Jenkins wegen der Rohstoffgeschäfte angegriffen worden.

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