Monte dei Paschi geht in vier Monaten das Geld aus Italien billigt milliardenschweres Rettungspaket

Um die Krisenbank Monte dei Paschi steht es schlechter als gedacht. Derweil billigte das Parlament in Italien ein milliardenschweres Banken-Rettungspaket.

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So bedrohlich sind die größten Banken der Welt
Klasse 1 – UBS, Santander, Royal Bank of Scotland Quelle: AP
Klasse 1 – Morgan Stanley Quelle: REUTERS
Klasse 1 – Standard Chartered Quelle: REUTERS
Klasse 1 – Unicredit Quelle: dpa
Klasse 2 – Barclays Quelle: dpa
Klasse 2 – Wells Fargo Quelle: REUTERS
Klasse 2 – Industrial and Commercial Bank of China Quelle: REUTERS

Die Lage bei der krisengeplagten italienischen Bank Monte dei Paschi ist kritischer als bislang angenommen. Das Geld reiche nur noch für vier Monate, teilte das Institut am Mittwoch mit. Bislang war sie davon ausgegangen, dass die Liquidität noch für elf Monate reichen wird. Derzeit wird diese auf etwa 10,6 Milliarden Euro beziffert. Die Bank ächzt wie viele in der italienischen Branche unter einem Berg fauler Kredite, der sich im Zuge der Konjunkturflaute angehäuft hat.

Das italienische Parlament hat unterdessen die Regierungspläne für neue Schulden angesichts der sich verschärfenden Bankenkrise gebilligt. Die Mehrheit der Senatoren und Abgeordneten nickte am Mittwoch den Vorschlag des Ministerrats ab, die Staatsverschuldung um bis zu 20 Milliarden Euro zu erhöhen, um im Notfall angeschlagene Banken retten zu können.

Ministerpräsident Paolo Gentiloni hatte am Montag nach Bekanntwerden der Pläne betont, dass es sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme handele.

Die ersten Maßnahmen zeigen etwas Erfolg: Laut von der Nachrichtenagentur Reuters zitierten Insidern hat die Bank bis Dienstag mit ihrem Anleihen-Tauschprogramm rund 500 Millionen Euro eingenommen. Das Angebot, bei dem Anleger ihre Schuldscheine in Aktien umwandeln können, läuft noch bis Mittwoch. Je besser es angenommen wird, desto geringer kann das Volumen der Kapitalerhöhung ausfallen. Das Institut braucht bis zum Jahresende fünf Milliarden Euro frisches Kapital, um staatliche Hilfen und damit Einflussnahme noch verhindern zu können. Es gilt als fraglich, ob dieses Geld von privaten Investoren zusammenkommt.

Monte Paschi setzt auf eine Milliarde Euro allein vom Staatsfonds von Katar, doch Kreisen zufolge haben sich die Verantwortlichen dort noch nicht zu einer Investition durchringen können.

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